Logbuch: Her mit dem Schotter!

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Der Spätsommer hört nicht auf und der Weg zum Restloch 13, südlich der Neuen Harth, soll über möglichst viele unbefestigte Wege führen. In den ausgekohlten und inzwischen renaturierten Landschaften rund um Leipzig gibt es die reichlich. Schotterpisten mit feiner, grober und oft auch sehr grober Oberfläche. Wie gemacht für Gravel-Bikes. Gravel, übersetzt Schotter, steht seit ein paar Jahren für die Freiheit, auch neben der Straße, auf rauem Untergrund seinen Spaß zu haben. Vor etwa 10 Jahren ist der Trend aus den USA über den Teich geschwappt. Unendliche Waldwege und Schotterpisten die bis zum Horizont reichen, haben die Pioniere des Schotterrades angestachelt, ein Velo quasi neu zu erfinden, was es eigentlich schon gab: Das Crossrad. Aber das Crossrad ist eben kein Gravel-Bike und schließlich auch kein Mountainbike. Eher so was dazwischen. Wie so oft begannen die Leute zu experimentieren, ihre alten Rennräder umzubauen, dickere Reifen einzupassen und den Antrieb zu ändern. Endurance-Rennräder für Langstreckenrennen begannen zu mutieren und sie erhielten immer mehr „Offroad“-Details. Langsam kristallisierte sich eine nächste Kategorie heraus: Das Schotterrad! Und weil das in der direkten Übersetzung so abwertend klingt, bürgert sich eben das Gravel-Bike ein. Und damit lichtet sich die amorphe Gravel-Dunstwolke ein wenig. Ganz wird sie sich wohl nicht auflösen, denn die Konfigurationen auf dem Gravelmarkt sind unerschöpflich. Der Autor bleibt lieber bei seinem Crosser in Stahl, schlank, zeitlos und für alle Untergründe zu gebrauchen. Begrifflich halte ich es mit Harry Tuinkers, der diese Art von Fahrrädern auch schon mal Geraffelbike genannt hat. Wohlan! Entscheidend ist doch, wie komfortabel komme ich nun zum Restloch 13?

Ich würde auf jeden Fall die etwas breiteren Reifen empfehlen und ein bisschen weniger Luftdruck. Damit lassen sich die wunderbaren Wege durch die Neue Harth und der Parcours hinter dem Kiosk „Waldeck“ hervorragend meistern.

Restloch 13 !

Logbuch: Wer kennt denn sowas?

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Um 1890 wurde in Knautkleeberg, heute ein Stadtteil von Leipzig, zwischen der Weißen Elster und dem Knauthainer Elstermühlgraben, Lehm abgebaut. Guter Auelehm zur Ziegelherstellung. Irgenwann war es dann gut mit der Lehmförderung und die ehemaligen Lehmgruben füllten sich mit Grund- und Quellwasser. Die Gemeinde Knautkleeberg kaufte das Gelände und errichtete ein Frei- und Luftbad mit allem was dazugehörte: Badeteiche, Sprungturm, Umkleidekabinen und einem Sportplatz. Ab August 1920 tummelten sich im Fortunabad Jung und Alt. Leider schlug der Versuch einer Sanierung in den 1950er Jahren fehl und die Badeanstalt verfiel. Wer heute dem damaligen Freizeitvergnügen nachspüren möchte, kann sich vor Ort noch ein ungefähres Bild machen. Die drei Schwimmteiche sind noch gut auszumachen und heute beliebte Angelteiche des DAV e.V.

noch gut zu erkenne: die Badeteiche durch schmale Dämme getrennt…

Auf verschlungenen Wegen, per pedes oder mit dem Velo, offenbart sich dem Betrachter eine vielfältige Auenlandschaft. Das hier und da noch gebadet wird, ist, ob der lauschigen Flecken am Rand der Teiche, zu vermuten.

Badespaß im Fortunabad Quelle: Wikipedia

Reichlich Windbruch sorgt aktuell allerdings dafür, dass das Rad öfter mal über ein Hindernis getragen werden muss. Doch an einigen Stellen hat die Forstverwaltung immerhin schon mal den Weg frei geschnitten.

Etwa einen Kilometer nördlich vom Fortunabad führen einige Wege und Trampelpfade zum Wehr Großzschocher. Eine Besonderheit der Wehranlage an der Weißen Elster bildet die großzügige Fischtreppe. Insgesamt ein schöner Platz zum verweilen und dem Rauschen des Wassers zu lauschen.

Und noch ein kleines Stück nordwestlich der Wehranlage, von Kleingärten abgeschottet, liegt am Zickmantelschen Mühlgraben der gleichnamige knapp zwei Hektar große Mühlpark Großzschocher auch Zickmantelscher Park genannt. Auf schmalen Wegen kann der Park, mit seinem Teich in der Mitte, umrundet werden. Der „Wassermüller“ Anton Zickmantel, Besitzer der nahen Wassermühle hat den Park um 1870 mit allerlei exotischen Bäumen und Stauden für seine Familie und die Angestellten der Mühle angelegt. Nachdem der Müller Zickmantel 1945 seine Ländereien durch Enteignung verlor, durfte er zwar die Mühle bis 1968 weiter betreiben doch der bis dato private Park wurde öffentlich. 2013-15 komplett umgebaut, beherbergt die Mühle heute hochwertige Wohnungen. Unmittelbar am Eingang zum Park grüßt ein Schäferhund und Yoseikan Dojo, eine Kampfkunstschule. Wer sich nach dem Besuch des Fortunabades und der Wehranlage Großzschocher nicht von Süden dem Park genähert hat, kann ihn auch über den Mühlgrabenweg bequem von der Brückenstraße aus erreichen.

LOGBUCH, 18.September / a little bit of history: MUNA Altenhain

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Radfahren bildet. Heute ein weiteres Special auf heimischem Schotter. Vorbei an intakten Schotterfabriken samt dazugehöriger Steinbrüche durch Wälder, Wiesen und auf schmalen Asphaltpisten ins Umland zwischen Ammelshain, Altenhain, Waldpolenz und Brandis. Im Planitzwald suche ich nach alten Gleisen, die zur MUNA führen. Die „MUNA“, Kürzel für  Heeresmunitionsanstalt.

Die Heeresmunitionsanstalten dienten zur Lagerung und Schußfertigmachung von Munitionsteilen für das deutsche Heer. Die MUNA Altenhain war eine der größeren Heeresmunitionsanstalten, der insgesamt 330 auf dem damaligen Reichsgebiet verteilten derartigen Anlagen und ist auf einschlägigen Rad- und Wanderkarten in ihrer Lage verzeichnet. Ihre Geschichte ist durch die Schilderungen von Zeitzeugen und Zeitdokumente eindrucksvoll dokumentiert und kann HIER nachgelesen werden.  Auch interessant und bisweilen unheimlich ist es, dass sich im „Schwarzen Bruch“, einem der malerisch mystischen, über die Jahre mit Regenwasser vollgelaufenen Steinbrüche im östlichen Planitzwald, gelegentlich Ölschlieren auf dem Wasser bilden.

Der schwarze Bruch

Der Historiker Dirk Reinhardt klärt auf der Website „Muldental-History“ auf: „Die Deutsche Gasolin AG förderte in Österreich im Wiener Becken Erdöl“, erklärt er. „Als diese Anlagen durch Luftangriffe der Alliierten zerstört wurden, baute das Unternehmen zwei kleine Anlagen bei Pirna, in denen es Rohöl destillierte. Die sogenannten Top-Rückstände aus der Benzinproduktion lagerte es dort ein. Als aber die Tanks nicht mehr dafür ausreichten, brachte man das Zeug zu uns.“ Am 15. April 1945 nahmen die vorrückenden Amerikaner Altenhain und die MUNA ein. Dirk Reinhardt weiß aus Augenzeugenberichten, dass „…die US-Soldaten nicht wussten, was sich im Steinbruch befindet“, „…einer von ihnen hatte eine Granate in den Steinbruch geworfen, woraufhin es am 29. April 1945 eine Explosion gab und ein Großbrand ausbrach, der mindestens bis zum 12. Mai loderte. Mit Panzern schoben die Amerikaner Erdreich mitsamt der Bäume vom Rand in den Steinbruch, irgendwann war das Feuer auf diese Weise gelöscht.“ Wegen der dunklen Felswände, die von der Brandkatastrophe herrühren, bürgerte sich der Name „Schwarzer Bruch “ ein.

Bei meinen Recherchen fiel mir auf, dass es in Altenhain vielfältige Initiativen gab und noch gibt, die sich mit der Geschichte der MUNA befassen. Dabei fällt auf, dass es natürlich nicht mehr so viele Zeitzeugen gibt, die authentisch berichten können. Umso wichtiger wäre es, wenn Wanderer und Radfahrer vor Ort, außer den Hinweisen des nunmehr privaten Geländeeigentümers auf zu unterlassenden Holzdiebstahl und Abfallentsorgung, auch ein paar Fakten zu diesem im wahrsten Sinne unheimlichen Ort mitnehmen könnten.

LOGBUCH SEPTEMBER: Graveln ohne Crockett und Tubbs

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Es scheint, als würden die Bewohner der 1500 Seelen Gemeinde Otterwisch zwischen Pomßen und Großbuch gelegen, ihre ganz eigene Version von Miami leben. Denn das Cafe Miami ist sicherlich kein Ort, den man mit den berühmten Miami Vice-Detektiven Crockett und Tubbs in Verbindung bringen würde, aber es hat definitiv seinen eigenen Charme. Das haben auch junge Musiker der Kapelle SIND schon entdeckt und die Lokalität in ihrem MUSIKVIDEO geadelt. Respekt! Das hätte ich nicht erwartet. Vor Jahren, ich hatte mal kurz am Cafe angehalten, einen Blick riskiert: Ene handvoll Männer saßen rauchend vor ihren Bier- und Schnapsgläsern. Nicht Crockett, nicht Tubbs aber viel Jens, Ralf, Horst und Wolfgang. Diese Andacht wollte ich nicht stören und habe stattdessen in der benachbarten „Getränke-Oase“ eine Dose Cola gekauft.

Kürzlich kam ich mal wieder dort vorbei. Erstaunlich: vom aktuellen Gastronomie-Koma ist das Cafe Miami nicht betroffen. Das Miami ist offen und mit einem flüchtigen Blick durch die Tür sehe sehe ich Jens, Ralf, Horst und Wolfgang noch immer dort sitzen. Fortgesetzte Neugier: hinter dem Cafe Miami in östliche Richtung, zwischen den Orten Grethen und Großbuch liegt ein Wald, den ich bisher immer ignoriert hatte. Jetzt mit dem Gravelbike ausgerüstet, war es an der Zeit dort mal einzutauchen und die Wald- und Wiesenwege hinter dem Schloss Otterwisch zu testen:

Fazit: insgesamt ein Mix aus gut befestigten Waldwegen die manchmal in Wiesenwege übergehen oder plötzlich auf einem Feld enden. Die gesamte Runde durch den Wald gibt es HIER. Inklusive der schönen Abschnitte im Oberholz und den ebenso Erkundungs- und empfehlenswerten Waldstücken zwischen Belgershain / Rohrbach und Otterwisch, die auf der Anfahrt aus Richtung Leipzig / Holzhausen liegen. Final liegt zwischen Pomßen und Lindhardt noch ein hübscher, flott zu befahrender, Graveltrail.

Wäldchen östlich von Otterwisch
Gravelpfad hinter Pomßen / Richtung Lindhardt

Logbuch retrospektiv: Himmel(aus)fahrt ’23

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Lasst mich einen kurzen Rückblick wagen. Die „Schreibblockade“ im AUSFALLENDE währt(e) nun schon unglaubliche zwei Jahre! Zeit sich wieder zu melden. Zurückzumelden! Manchmal braucht es einen willkommenen Anstoss. In diesem Fall, einen Abend vor Himmelfahrt, den Besuch einer Filmpremiere in den Passage-Kinos. Es ging um Wenzel – Hans-Eckardt Wenzel und sein Leben, seine Lieder. Lew Hohmann hat diesen Wenzel eingefangen, sein Leben – jedenfalls das bis heute gelebte – erzählt. Und es ist ein Leben, dass wir, die inzwischen Angepassten und Arrivierten auch gern gelebt hätten. Vielleicht. In meiner DADAER stand die Amiga-Scheibe „Stirb mit mir ein Stück“ im Plattenregal ganz vorn. Ein Revolutionär wurde ich trotzdem nicht. Aber ein Sympathisant , was die Sache betrifft: die Dialektik. Und die zieht sich durch alle Liedpassagen und lässt da den alten Hegel wieder lebendig werden. In einem Satz, der heute so ketzerisch, wie saukomisch ist: Die Identität ist die Identität der Identität mit der Nichtindentität (Zitat nach Robert Menasse) Nun meine ich auch den Titel des Dokumentarfilms „Glaubt nie, was ich singe“ zu verstehen. Genug des philosophischen Ausflugs. Ich kehre zurück zum Velosophischen! Denn ich hatte mir vor dem Start zur Himmel(aus)fahrt, beim Frühstücksespresso, nochmal ein paar Stücke vom Wenzel gestreamt. und bin zwischen Porridge und Käsebrötchen bei „Das ist die Zeit der Irren und Idioten“ hängengeblieben. Was für ein Text! Und was für eine dringende Ermahnung, dorthin zu fliehen, wo doch scheinbar alles noch in Ordnung ist. Also die Radschuhe geschnürt, Bidon mit Wasser befüllt, die SmartWatch gedrückt und ab! Zum Treff mit den Entspannten und Normalen. Und natürlich war es wieder ein Tag ohne Reue! Das Schnurren der Pneus, die hin und her geworfenen Sätze von Sattel zu Sattel, die vorbeieilende Landschaft, die Tristesse der durcheilten Orte einerseits und die großartigen Tiere am Wegesrand andererseits. Dann das Innehalten am Festplatz. Ein Bier! Die Atmosphäre aufnehmen und hoffen, dass die Zeit der Irren und Idioten das Bewusstsein für die Voraussetzungen des Fortschritts schärft.

Liedtext Das ist die Zeit der Irren und Idioten:

Es ist wie Sommer heut im Mai. Die Nutten haben Hitzefrei. Die Polizei putzt ihre Scheiben. Die Heiratsschwindler übertreiben. Die Stadt riecht schweißig und nach Äther. Es kichert leis der Attentäter. Noch unentdeckt sind all die Toten. Das ist die Zeit der Irren und Idioten. Betrogne Männer gehen mit Strick Zum Stadtwald, kommen nicht zurück. Die Nonnen lutschen an Lakritzen. Die Mönche untern Kutten schwitzen. Ein Onanist stiert vom Balkon. Ein BMW fährt durch Beton. Es sterben zwanzig Fahrradboten. Das ist die Zeit der Irren und Idioten. Ein Ex-Minister lacht verstört. Der Mittelstand ist höchst empört. Die Spanner liegen auf der Lauer. Die Hochdruckzone bleibt von Dauer. Der Asphalt hat sich hochgebogen. Der Fliederduft setzt unter Drogen Und jede Logik ist verboten. Das ist die Zeit der Irren und Idioten. Ein Säufer hat sich stumm geölt. Die Hausfrau hat sich eingeölt. Selbst nachts bleibt diese Affenhitze Ueber die Stadt wie eine Mütze. Es wird verrückt selbst der Solide. Dann häufen sich die Suizide. Touristen kotzen von den Booten. Das ist die Zeit der Irren und Idioten.

Logbuch 9.Juni 2021: Rekonstruktion im Reha-Modus

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Wer sich beim Rasen mähen vom rotierenden Messer einen daumendicken Kieselstein gegen das Fußgelenk schleudern lässt, dabei aufjault wie ein Hund, der von einem unerzogenen Kind mit einer Twille malträtiert wird, sollte doch nachdenklich werden ob der unglücklichen Umstände. Hätte ich mir lieber mein Velo geschnappt und wäre an diesem sonnigen Vormittag gleich in den Sattel gestiegen, statt diesem blöden Rasen noch eine Rasur zu verpassen. Zu spät. Das Fußgelenk wurde zum Tennisball und der sonst angenehme Geruch von gemähten Gras machte mich diesmal übellaunig statt zufrieden. Eisbeutel, Fuß hoch legen und abwarten. Bei mir dachte ich, dass eine moderate Weiterbewegung das Hämatom schnell auflöst und alles wird gut. Prima! Da ist doch Radfahren die richtige Therapie. Just in diesem Moment meldet sich Fahrradkumpel Jens via WhatsApp, informiert mich über seine Reha nach überstandener gesundheitlicher Melaesse und fragt nach einer baldigen gemeinsamen Ausfahrt. Gute Maßnahme denke ich. Zwei Velozipisten mit Reha-Hintergrund kurbeln sich auf ihren Gravel-Ponys entspannt zurück ins Leben. Ohne Hast und jeder mit seinem Handicap. Also Verabredung zum Start-Espresso am nächsten Tag um Neun. Jens ist ein ausgewiesener Streckenscout, kennt unzählige Gravel-Parcours im näheren und erweiterten Umfeld. Meine Streckenkenntnisse, gesammelt in etwa 500 GPX Dateien fließen in die Planung ein. Die Planung orientiert sich, kaum losgefahren, am konfuzianischen Spruch: Der Weg ist das Ziel. Gegenseitig spielen wir uns, bei gleichbleibend moderaten Tempo, variierende Streckenverläufe zu. Mal weiß der, mal weiß der andere einen geschickten Schlenker durch die Pampa. Mal ist es ein Trampelpfad der im zeitigen Frühjahr noch ein Weg war, sich nun aber eine gefühlte Reifenbreite durch hüfthohes Gras schlängelt, mal eine verheißungsvolle Schotterpassage, die jäh im Schlund einer Großbaustelle endet. Seit die Trasse der neuen A72 im Süden von Leipzig und die Flutung der Tagebaurestlöcher um Störmthal, Dreiskau-Muckern und Espenhain im letzten Dezennium tiefen Spuren hinterlassen haben, ist die Phantasie und räumliche Vorstellungsgabe der Velozipisten hinsichtlich der Umfahrungen, Querungen und daran gekoppelter Wegebeschaffenheiten eine hübsche Herausforderung. Jedenfalls dann, wenn es darum geht ausgewiesene Rad- und Fußwege absichtlich zu verlassen. Mal blitzt hier ein Stück alte Ortsverbindungsstraße aus Pflaster oder Braunkohlenteer zwischen Brombeersträuchern auf, mal erinnert ein Bollwerk aus Beton und Stahl am Stöhnaer Rückhaltebecken an die nach dem 1954er Hochwasser ergriffenen Schutzmaßnahmen. Damals war eine Kahnpartie auf Teilen des Leipziger Innenstadtringes ein Bild was in den Wochenschauen und Gazetten für Aufsehen sorgte. Heutige Bilder von eingepferchten Flüssen und Bächen oder von monströsen hochwasserstrategischen Aus- und Einlaufbauwerken gehen im Mainstream der gewachsenen Sicherheitsbedürfnisse unter, weil Kahnpartien nun organisiert und auf streng limitierten Wasserwegen stattfinden. Zurück zu unserem beschaulichen Gravelründchen, das uns in der Hafenanlage am Hainer See, komplettiert mit inzwischen zwei(!) Freisitzen, ein Zwischenbier genehmigen ließ und erneut Konfuzius auf den Plan rief: Wie geht’s denn weiter? Gibt es hinter der verlassenen Schweinemastanlage zwischen Böhlen und Rötha noch die Unterfahrung der alten B95 oder ist da schon die A72 präsent? Sind die alten Cross-Trails am Rückhaltebecken überhaupt noch erreichbar? Wenn ja, wie? Es ist wie es ist und bleibt: Der Weg wird zum Ziel. Jens scheucht mich auf den schon erwähnten Wiesenpfad und mein Vorderrad eiert durch eine große Bienenweide. Wir unterqueren wieder das Gesamtkunstwerk A72 und werden von zwei Bauarbeitern mit dem Spruch: ‚…was hab’tern euch da für’ne Strecke ausgesucht…‘ bedacht. Wir wünschen noch eine schöne Woche und kurbeln weiter, rollen später auf Wegen, die es schon in den 90er Jahren gab und die schon damals für die Cross-Szene ein gut gehütetes Geheimnis waren. Die Birken sind höher und das Unterholz ist dichter geworden – aber es ist alles noch da! Irgendwann, nach der Passage von tief gefurchten Wegen stehen wir plötzlich wieder auf feinstem Asphalt: Der Zufahrt zur Deponie Cröbers! Am Straßenrand parken entleerte Container-Trucks, die zuvor an der hochmodernen Restmülltrennanlage oben auf der Deponie die Abfälle der Zivilisation aus ganz Europa hinterlassen. Ein „Humus“ für Gravelbiker zum Ende diesen Jahrhunderts! Die inzwischen schlammigen Pneus schütteln bei flotter Fahrt den Schmodder ab und wir surren vorbei am Modellflugplatz über die Autobahnbrücke der A38. Rechts der Autobahn markiert der Bergbau-Technik-Park mit der Silhouette von Rudimenten des TAKRAF-Schaufelradbagger-Riesen 1521 Srs1300 die Landschaft. Wir biegen auf den Rundweg am Markkleeberger See ein und sind nun wieder da angekommen, wo sich die Begegnungsdichte von Velozipisten sprunghaft erhöht. Eigentlich gut, denn wenn alle die eingefahrenen Wege verlassen, wird’s auf den mit Brombeersträuchern gesäumten Wegen im Niemandsland auch wieder eng.

Logbuch 25.Oct. 2020: DER HERBSTSALON!

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Die Blogsportgruppe – oder besser die Sonntagsausfahrgemeinschaft trifft sich wie immer 10.00 Uhr am traditionellen Treffpunkt an der Seeterrasse am Markkleeberger See und hat einen Plan! Diesmal wird es rüber nach Thüringen gehen. Angepeilt ist der ziemlich schräge Freisitz in der Nähe des Pahnaer Stausees. Schräg, weil am SB-Schalter bestellte Speisen mittels Lautsprecheranlage und einem dem DSGO – relevanten Code zur Abholung aufgerufen werden. So schallt es dann, als wir nach 40 genüsslich abgespulten Kilometern dort eintrafen, gerade: Die 54!! Was sich hinter der 54 verbirgt weiß nur der Besteller. Es kann eine ganze gegrillte Schweinehälfte für 28 Personen sein, oder auch nur eine winzige Bockwurst. Keiner weiß es. Uns interessiert es ja auch wenig, denn wir bestellen weder Schweinehälften noch Bockwürste. Wir wollen nur dem Ritual der „Aufhopfung“ frönen. Das ist einfach erklärt: Sieben Fahrer und Helga (damit entgehe ich dem sinnlosen Gendergedöns) nehmen mehr oder minder alkoholhaltige in jedem Fall aber isotonische Getränke zu sich, pflegen das an Fakten orientierten Gespräch unter Sportlern und trollen sich nach der Aufstellung zum obligaten Gruppenbild weiter. Zurück bleibt ein sich immer weiter füllender Freisitz der Gaststätte AM STAUSEE…Wir rollen via Frohburg / Prießnitz / Flößberg / Beucha / Kitzscher weiter nach Thierbach. Thierbach und die Radfahrer-Destination „Der Parteitag“ konnten unmöglich ohne einen Stopp passiert werden. Also folgte hier eine „Abhopfung“ in den letzten warmen Oktobersonnenstrahlen…Die Aufzeichnungsgeräte der teilnehmenden Protagonisti*nnen verzeichneten, gemessen an den unterschiedlichen Start- und Zielorten, sicher unterschiedliche Werte. Beim Alterspräsident der Blogsportgruppe blieb die Ereignisuhr bei 90.01 km stehen. Und er fühlte sich sauwohl, mal wieder in der Gruppe unterwegs gewesen zu sein. Also Dank für die formidable Begleitung. Ach ja, von wegen Herbstsalon – den Titel wählte ich mit Bedacht: der Salon ist ein Begegnungsort … da ist Mensch und Material in Kommunikation… Mensch-Maschine ist ja schon seit der legendären Kraftwerk-Scheibe eine feste Vokabel unter uns Velozipist*innen. Insofern: keep rolling 😉

CORONA HIMMELFAHRT

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Als noch von Christi Himmelfahrt die Rede war, gefühlt liegt das weit zurück, kurbelte die Blogsportgruppe gern zur Hermsdorfer Mühle am Rande des Kohrener Landes. Nun, auch in diesen Zeiten, wo Corinna das Zepter schwingt und kollektive Ereignisse diversen Einschränkungen unterliegen, meldete die Mühle: Bereitschaft! Der BSG-Kader zeigte sich entzückt, ob der Serviceleistungen in diesem systemrelevanten Bereich. Obgleich die Kellnerin ihr Gesicht hinter einer Maske verbergen musste, war doch die Freundlichkeit – an die wir uns über die Jahre gewöhnt hatten, nicht einer mürrischen Pandemielaunigkeit gewichen, die man leider öfter andernorts vorfindet. Und auch bei Kräckers im benachbarten Hopfgarten trafen wir nur auf fröhliche Menschen, die weiter Autos reparieren, Bier brauen und neuerdings auch Masken nähen. Großartig! Mit derart guten Eindrücken im Kopf, der Sonne in den Speichen und beschwingt durch weitere zwei Boxenstopps am „Gasthof Thierbach“ und am Störmthaler „Speisewagen No.51“ trudelte der von ursprünglich 13 FahrerInnen auf nunmehr ein fünfköpfiges kompaktes Grupetto erodierte Kader der Blogsportgruppe wieder in L.E. ein. Gut 80km auf der Uhr, eine leichte Sonnenröte im Gesicht und eine fleißige U15-Elevin (Chapeau Maja!), die das Geschnatter der alten Herren mit anhören musste, wird diese Himmelausfahrt in Erinnerung bleiben lassen. Ebenfalls bemerkenswert, das jüngste Blogsport-Mitglied Friedrich, der seine erste Gruppenausfahrt souverän und mit Eleganz gemeistert hat.

Logbuch 24. August allez, allez, allein…

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…da starte ich rechtzeitig at home in Richtung Trabrennbahn Panitzsch und vergesse, dass in Engelsdorf die Brücke über die A14 fehlt. Da wars dann nüscht mit einem pünktlichen Start inmitten der tausenden HISTORICA – Freaks aller Couleur…Selbst verursachtes Elend! Aber lange blieb ich nicht allein. Voll motiviert war der Vorsatz gefasst den 80er Parcours quasi von hinten „aufzurollen“ – das sollte mir dann doch noch ein kollektives Erlebnis garantieren. Und genau das ist doch der Esprit der HISTORICA! Also Vollgas nach Fremdiswalde, wo ich dann (akkürzungsbedingt) noch vor den pünktlich gestarteten Matador*nnen eintraf. Streckenkenntnis – oder wie es so schön heißt: wer lesen kann ist klar im Vorteil, in dem Fall das kurze Studium einer analogen Karte – beamte mich in den erlauchten Kreis der Velozipist*nnen zurück. Wie erwartet traf dort auch Rotorello auf einem Stahl-Pinarello (Baujahr 1991) ein. Der Tag war gerettet! Nach der Labe an einem vielseitigen Buffet, wo u.a. Lachs-Schnittchen, frisches Obst, Kuchen, AfriCola (!) uvm. im Angebot waren, pedalierten wir über die unglaublich schöne Passage „Herrmannsgrün“ runter nach Trebsen und weiter über Brandis retour zur Trabrennbahn in Panitzsch. Jener Ort, wo die schönsten Radfahrer*nnen-Rituale gepflegt werden: zahlreiche Zielbiere vernichten und sich gegenseitig Anerkennung zollen! Nebenher trifft sich, wer sich lange nicht getroffen hat, verabredet sich zu neuen Heldentaten oder dreht ’ne Zeitfahr-Klappradrunde auf dem 1,3 km Trabrennbahnoval für einen guten Zweck. Mit 3:20 war ich auf der Möhre in meinem Alterssegment der Winner. Allerdings: es gab nur einen Teilnehmer in meinem Ü65-Segment…Also kein Grund überheblich zu werden. Schließendlich beschwingte, von den Zielbieren forcierte Heimfahrt nach L.E. Ein wunderschöner Tag! Und: ich kann mich wirklich an keine HISTORICA ohne Sonnenschein erinnern. Offensichtlich hat Cheforganisator Olli einen ganz besonderen Draht nach „oben“. Abgesehen davon: Herzlicher Dank an das ganze Orga-Team! Was da immer wieder auf die Beine gestellt wird ist mega cool.

Logbuch 30. Mai: Heldenrunde über’n Ossa-Brenner!

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Es besteht kein Zweifel. Mein Trainingsrückstand ist eine Katastrophe. Die Himmel(aus)fahrt der Blogsportgruppe bot endlich mal wieder die Gelegenheit neben den degenerierten Muskeln mein  kollektives Gedächtnis zu konditionieren. Erinnerungen an hübsche Ausfahrten wurden wach, Weiterlesen

Logbuch 19.Mai: Kultur ohne Haus – eine KulturRadtour.

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Ein sonniger Sonntagmainachmittag. Geschätzt fünfzig kulturinfizierte Radfahrer und Radfahrerinnen folgten der Einladung des Kulturhaus Beucha e.V zu einer beschaulichen Ausfahrt über die Parthendörfer. Der Kulturhausverein lockte mit einer musikalischen Reise über verschiedene Zwischenstationen. Start war auf dem Bahnhofsvorplatz, gegenüber dem ehemaligen Kulturhaus Beucha, dessen kultureller Wiederbelebung sich der Verein verschrieben hat. Nach einem musikalischen Intro des „Zwischentöne“- Chors unter der Leitung von Cornelia Schneider schlängelte sich die Radfahrgruppe, begleitet von aufmerksamen Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Beucha, in Richtung Albrechtshain. Dort an der Kirche St. Petri angekommen wartete die erste musikalische Überraschung – der Chor breitete einen Klangteppich aus und Erwin Stache an der Kirchenorgel bot ein wunderschönes akustisches Stück Sonntagskuchen. Nach meinem Geschmack war es Stachelbeer-Baiser-Torte 😉 Diana Möhrke an Basstrompete und Querflöte sowie ihr Partner Michael Horn am Althorn und Ukulele komplettierten das musikalische Intermezzo auf hörenswerteste Weise. Aus der Kühle des Kirchenraumes hinaus getreten, pedalierte das Peloton im warmen Maienwind hin zum Kloster Eicha – oder besser zu den in der Fläche noch wahrnehmbaren Raumstrukturen des Klosters. Auch an diesem, vom Tourenguide Sebastian Fried moderierten musikalischen Zwischenstopp, schmeichelte der Chor dem geschichtsträchtigen Ort und unterstrichen Möhrke und Horn am Blech die Einzigartigkeit des vergessenen Ortes. Für mich, der Eicha nur von hastiger Durchfahrt auf dem Rennrad kennt, eine Inspiration, sich doch öfter mal mit der Geschichte der kleinen Orte zu beschäftigen, die in der Trainingsauswertung nur als Streckenpunkte erscheinen.  Der nächste Ort der kleinen Ausfahrt dürfte demnach auch dem einigermaßen kulturell interessierten Radsportler bekannt sein: die Radfahrerkirche in Erdmannshain! Da kommt man vorbei, wenn man (der Genußradler zumindest) statt der Ortsdurchfahrt den lauschigen Partheradweg nimmt. An der Ortsdurchfahrt wurde ja leider vor Jahresfrist der legendäre Bierautomat „geschliffen“ (eben auch für Genuß- und  unterzuckerte Rennradler ein Ort des Innehaltens!) Zurück zum Innehalten: in der Radfahrerkirche machte der Pastor bemerkenswerte Ausführungen zur Restaurierungsgeschichte – die Kirche wurde 2006 im Rahmen des Partheradwegbaues als Radfahrerkirche geweiht-  und gab dann den Altarraum frei für weitere musikalische Kontrapunkte. Ich muss gestehen, dass ich von der musikalischen / stimmlichen  Improvisation meines verehrten Freundes und Radsportkollegen Sebastian Fried tief beeindruckt war. Im Trio mit Frau Möhrke und Herrn Horn an den Blasinstrumenten offenbarte sich ein, ja dadaistisches,  Hörvergnügen. Great! So inspiriert ging es die letzten Kilometer weiter in Richtung des unmittelbar benachbarten Naunhof. Dort, im Kranwerk fand die Ausfahrt ein entspanntes Ende bei Käffchen, Kuchen und Bier. Natürlich auch final  noch einmal von den wunderbaren musikalischen Begleitern untermalt. Den Klang- und Stimmkünstlern und dem Organisationskomitee des Kulturhausverein Beucha e.V. danke ich sehr für diesen inspirierenden Nachmittag. Hier noch ein paar visuelle Eindrücke:

 

 

Logbuch, 17.Februar ’19: Sonne lacht, Sowjetmacht!

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Unmittelbar hinter der Hermsdorfer Mühle entspringt der Don. Auf der Ufermauer liegt ein Fahradhelm. Die Rennmaschinen ruhen. Die Gastronomiebeauftragte der Hermsdorfer Mühle serviert Bier, Kaffee und Kuchen. Sieben Velozipisten regenerieren in der Sonne. Eine Blogsportgruppenausfahrt wie aus dem Bilderbuch! Was nach 85 km bleibt, ist das tiefwohnende Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Ein leichter Sonnenbrand auf den Wangenknochen wird mit in die neue Arbeitswoche genommen.

Logbuch, 13. Oktober: „…ick freu‘ mir so…“

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…als das AUSFALLENDE noch quasi „analog“ entstand – also Texte mit der Erika geschrieben, Photocollagen gebastel und mit Dousan-Rapid unter den Text geklebt wurden, dann das Ganze mit der Pouva-Start abgelichtet und in ein PDF konvertiert seine Reise per elektronischer Brieftaube einem erlauchten Empfängerkreis zugestellt wurde – also genau in dieser Zeit tauchte das erste mal eine wahre Frohnatur im illustren Kreis der Blogsportgruppe (damals noch „Radsportgruppe Olympia Connewitz“) auf: Lutze aus Berlin! Beruflich seinerseits in einer Verantwortungskette beim Heimatsender tätig 😉 nun Pensionär geworden, oder wie man gemeinhin im Osten sagt: Rentner! Was für ein Glück, dass, gekoppelt mit Weitsicht, Jens Kanning, Mitglied der RSG Olympia Connewitz,  drauf aufmerksam machte, dass dem Lutze im Rahmen der Pensionierung eine gebührliche „Abschiedsrunde“ im Kreis der Alten zustünde. Und so fand die dann auch statt. Am spätsommerlichen Sonnabend, dem 13. Oktober: dem Start beim Initiator in Baalsdorf folgte eine entspannte Ausfahrt mit Zwischenstopp im „Parteitag“ jenem legendären Halte- und Aufhopfungspunkt den die RSG und später die BSG immer wieder im Tourenplan verankerten und der auch weiter gepflegt wird. Ja, der „Parteitag“, der war immer willkommener Einkehrpunkt in allen Lagen, die eine Radsportgruppe braucht: Flucht vor Unterzuckerung, Weizen-Labe bei hochsommerlichen Umständen, Aufwärmpunkt in Minuslagen (da half nur Kettenöl oder Glühwein) geselliger Einkehrschwung nach längeren Distanzen (z.B. auf dem Rückweg von der Schupfnudel-Heike) oder als Retour-Point der legendären – leider eingeschlafenen – Dienstagausfahrten, die oft mehr als zehn Pedaleure zählte und wo am Stammtisch ausführlich und bis in die Nacht irgendwelche Marathon-Projekte besprochen wurden. Und da sind wir wieder bei Lutze, der uns anno 2006 mit seinem Vätternrundan-Bazillus infizierte. Er (inzwischen Ehrenlegionär der Vätternrundan // 10 Teilnahmen!!! // am 300km Marathon rund um den Vätternsee in Mittelschweden) hat die Blogsportgruppe „angefixt“ und hat am Ende dafür gesorgt, dass die „Dienstagrunde“ 2007 geschlossen nach Schweden reiste, großzügig unterstützt durch die MITGAS. RSG Abschiedsrunde Lutze005Geschichten von diversen Schwedenerfahrungen, später dann vom kleinen Ableger, der Mecklenburger Seenrunde , machten auch bei unserem Stopp am Möncheteich bei Grimma die Runde. Und exakt dort wartete der „Gaser“ schon am reservierten Tisch im Biergarten! Den „Gaser“ würde ich mal als das wichtigste „Scharnier“ zwischen Radsport und Mitgas-Engagement nennen: Immer aktiv im Background, wenn es um Sponsoring-Dinge und Organisation ging. Herzlichen Dank dafür auch nochmal im Rückblick!! Auch wenn er auf dem Foto unten links eher skeptisch anmutet (das entspricht nicht seinem Naturell)RSG Abschiedsrunde Lutze013Der geneigte Leser kann sich vorstellen, dass wir bei eins, zwei, drei Bieren dort am Möncheteich noch sehr viele Anekdoten austauschten… RSG Abschiedsrunde Lutze014 Und nun zum Höhepunkt: der offiziellen Würdigung des Ehrenmitgliedes der RSG Olympia // Blogsportgruppe Connewitz: Lutze! Franziska Lerchner hatte eine kleine Trophähe in Auftrag gegeben, auf der sich die wichtigsten Wegbegleiter verewigt hatten:RSG Abschiedsrunde Lutze011 Die wurde dann dem Lutze mit den besten Wünschen für weitere unzählige Kilometer auf dem Asphalt des Lebens überreicht. Unisono waren wir der Meinung: das waren nicht die letzten gemeinsam gefahrenen Kilomter mit Mister Stahlwade! P.S.: …wenn man Lebensfreude mal zusammenfassen könnte, dann nur mit den Worten von Lutze: „…ick freu mir so…!“

Logbuch 30. September: Sommerschluss bei Zschoches

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Im Zielekatalog der Blogsportgruppe gibt es feste Größen. Eine davon ist die Eisdiele in Kössern, betrieben durch Familie Zschoche. Legendär ist der Sägespänekuchen und die bemerkenswerte Sammlung von Kaffeekannen. Ebenso legendär ist auch die Freundlichkeit, mit der wir Radler dort empfangen werden! Einem Fahrer der BSG wird das Gedeck, sobald er vom Rad gestiegen ist, gänzlich ohne Bestellung serviert: Kaffee, Sägespänekuchen, zwei Kugeln Eis. In den Kreis der so geadelten Stammgäste schafft man es nur durch permanenten möglichst wöchentlichen, bevorzugt sonntäglichen  Besuch. Gut 30 Kilometer südlich von Leipzig, oberhalb der Mulde gelegen, kann die Eisdiele auf verschiedenen Wegen angefahren werden. Direkt über Otterwisch, Groß- und Kleinbothen, oder auf Umwegen über Grimma, Kaditzsch, Förstgen, oder durch den Glastener Wald via Sermuth. Es gibt dutzende Möglichkeiten. Gern wird die Destination auch als Zwischenstation bei längeren Ausfahrten auf der Rückfahrt in die Leipziger Tieflandsbucht eingeplant, denn neben Kuchen und Eis gibt es auch ein frisches Weizen 🙂 Man sieht sich also bei Zschoches! Frühestens nächstes Jahr zu Ostern. Da soll dem Vernehmen nach wieder geöffnet sein…oder auch nicht. Es bleibt spannend.

Logbuch, 18. August: Historica #6 continuos inventory…

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Wer nach seinen Radsportfreunden vergangener und aktueller Tage sucht, muss nur an dem Historica-Wochenende im August nach Panitzsch zur Trabrennbahn radeln. Da findet man sie ALLE. Die gut abgehangenen Allrounder, die Randonneure, die Sprinter, die Stilbewußten und die Besessenen. Eine Veranstaltung die ein so großes Spektrum radaffiner Velozipist*nnen  abdeckt, ist wahrlich selten. Rennradliste, Eisenschweinkader, der Rote Stern, die Blogsportgruppe, Harry Tuinkers, die Radale-Crew, und und und… Alle lieben die Trabrennbahn, den Parcours über den Collm – mit dem an diesem Samstag wohl höchst gelegenen Rotweinausschank im Rayon Wermsdorf. Die Mechanik- und Textilfreaks bestaunen frisch geölte und voll funktionstüchtige Renak-Schaltungen,  gute alte Mavic-Kastenfelgen, Trikotagen mit den Aufdrucken längst untergegangener Rennställe und den dazugehörigen Radhosen aus denen sich längst die Elastomerfasern verabschiedet haben. Kurz und gut ein Potpourri der Lebenslust! Ein herzliches Dankeschön an alle Frauen und Männer des Hallziger Organisationskomitees rund um Olli! Besser konnte ich meinen Samstagnachmittag nicht verbringen!

Logbuch 12. August: es gab nichts zu meckern…

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…und nicht mal eine Ziege wurde gehört, als die Blogsportgruppe im Biergarten auf dem Ziegenhof im wenige Seelen zählenden Dörfchen Schleckweda (!) eintraf. Schon 2015 wählte die Blogsportgruppe den beschaulichen Flecken zum Ziel einer Ausfahrt. Und schon damals waren wir entzückt vom lauschigen Biergarten im Vierseiten-Hof. Die in Stein gemeißelten Jahreszahlen 1769, 1786 und 1885 zeugen vom hohen Alter der Gebäude. Irgendwie passt alles zusammen: die alten Sandsteingewölbe , das Fachwerk, die urige Kneipe und die Vielfalt der Produkte im Hofladen. Und außerdem können die Akkus der Velozipisten mit Ziegenkäsevarianten, hübsch drapiert auf einem Brotzeitteller, bestens aufgeladen werden. Was die Flüssigkeiten betrifft, sind würzige Bio-Biere im Angebot! So konnten wir zusammenfassen: Radler kommst Du ins Elstertal, vergiss nicht nach Schleckweda abzubiegen!

 Fazit: sensationelles Radfahrwetter, ein tiefenentspanntes Quintett, dass den Asphalt in zügiger Weise unter die Pneus nahm und nach gut 120 km an diesem Sonntag alles richtig gemacht hatte…

Logbuch, 19. November: Der siebte Guinness-Giro

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Pünktlich um 10:00 Uhr trifft sich die Blogsportgruppe zum diesjährigen, nunmehr siebten, Guinness-Giro im Killiwilly! Dank an Jörg, der alles eingerührt hat; Dank an die bestens trainierten Sportfreunde Hannes und Markus! Ohne Euch Drei hätte der Alterspräsident, dessen Trainingszustand nach drei Wochen faulenzen auf Teneriffa tief im Keller war, ganz schön alt ausgesehen… Draußen schien bei 6° die Vormittagssonne, als die ersten Guinness im Killiwilly aufgestellt waren und Fahrer Markus anhand der Glasformation die Windstrategie prognostizierte um daraus die Staffelformation festzulegen. Dann ging es zügig auf den Asphalt hinaus in den Süden (Rückenwind!) Die Pneus summten ein spätherbstliches Lied. Nach 35 Kilometern, am Umkehrpunkt kurz vor Bad Lausick, pfiff uns erwartungsgemäß der Nordwest ordentlich um die Ohren. Erwähnt werden muss der obligate Zwischenstopp, der diesmal in Hermanngarten bei den „Muddis“ vorgesehen war! Während wir uns drinnen, im Gelsenkirchener Barock, in der Nachbarschaft des dörflichen Frühschoppen die Kehlen mit Pilsener befeuchteten und andächtig dem schauerlichen Report der Tresen-Muddi lauschten, die in allen Details die Krankengeschichte ihres Mannes preisgab, fing es draußen an zu regnen. Na klar, Guinness-Giro-Wetter! Ohne Pisse und Wind geht die Sause nicht! Staffel war also angesagt! Retour über Stockheim, Hainichen, Oelzschau, Störmthal nach L.E. Die Nässe nahm zu, der Wind etwas ab. Zwei Entleerungen auf dem Heimweg, also eine ausgeglichene Geschichte und wiedermal ein perfekter Giro!

 

BIKEBRAINPOOL 4.Juli 2017 Grassimuseum

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Herr Ritzel zu Gast beim Thinktank der Fahrradbranche

IMG_1153Da landete kürzlich eine Einladung von Gunnar Fehlau in meinem Elektrobriefkasten, verbunden mit der Anfrage, ob ich dem BIKEBRAINPOOL anlässlich seines Abstechers nach Leipzig für eine illustre Ausfahrt zu dem einen oder anderen Punkt der Leipziger Fahrraddestinationen zur Verfügung stehen könnte. Was ich natürlich gern gemacht habe. Vorher hab ich allerdings nochmal schnell Google gefragt, was sich eigentlich hinter dem Bikebrainpool verbirgt und gelesen:  ist ein Kreis engagierter und namhafter Vertreter der Fahrradbranche, die über Wettbewerbs- und Verbandsgrenzen hinweg am gemeinsamen Ziel arbeiten, das Fahrradfahren zu fördern. Gegründet 1996 von Ulrike Saade versteht sich der BIKEBRAINPOOL als Trendscout und Ideenschmiede. Dabei steht die Vernetzung mit branchenübergreifenden Akteuren, Startups und Kreativen genauso im Mittelpunkt wie das Bewahren eines intimen und vertrauten Charakters.
Das klingt ja erst mal geheimnisvoll und ein bisschen verschworen. War es aber letztlich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil die „Verschworenen“ um Ulrike Saade sind liebenswerte Menschen, die ein Velo im Herz haben und absolut neugierig sind. Die

Ausstellung „BIKES! Das Rad neu erfinden“ im hiesigen Grassimuseum (noch zu sehen bis 1. Oktober) war der Anlass für Bikebrainpool in L.E. Station zu machen. Dem umfangreichen Programm des Tages war eben eine Ausfahrt hier voran gestellt. Dabei konnten die Brainpooler auf Leihrädern von Retrovelo und Rad3 entspannt pedalieren. Die Eckpunkte: BDO – Radrennbahn – Parkbogen Ost. Jan Rickmeyer, L.E.’s Fahrradbeauftragter hatte einen kleinen Parcours gebastelt, der uns quer durch die City und Parkanlagen zu den verschiedenen Punkten brachte. Josch Russack gab am BDO detailliert Auskunft, wie ein Radladen läuft, welche Herausforderungen stehen, wie das Geschäftsmodell aussieht und welche Erfahrungen im Verlauf der Jahre gemacht wurden. Wolfgang „Ella“ Schoppe, ein ausgewiesenes Urgestein und intimer Kenner der ostdeutschen Radsportszene empfing uns an der Alfred-Rosch-Kampfbahn. Mit viel Herzblut wurde über die Genese der Bahn informiert. Das hier die Bewahrung eines wichtigen Segments der Leipziger Radkultur durch die Verantwortlichen der Stadt mehr Beachtung erfahren müsste, steht ausser Zweifel. Hernach ging es mit einem sehr informativen Zwischenstopp bei ROTOR BIKES (special Thanks an Sebastian!) durch „Hype-Plagwitz“ und viel Grün zur Sachsenbrücke im Clarapark. Kurzer Stopp am Eiswagen und eine Zwischenauswertung im Zeitraffer: wir waren uns einig, dass es  eine sehr lebendige Radszene in L.E. gibt, dass die Stadtpolitik mit Blick auf die positiv „von unten“ eingeschlagenen Pflöcke besser reagieren sollte. Also: mehr Wertschätzung und Berücksichtigung im „Verwaltungshandeln“ Und das in einer Stadt, die offiziell einen Radverkehrsbeauftragten beschäftigt, mehr personelle Manpower nötig ist, die auch in der Lage wäre Radverkehrsprojekte hinsichtlich der Planung und Realisierung  effizienter umzusetzen, steht wohl ausser Frage. Da macht uns ausgerechnet Dresden einiges vor… Nachdem wir – den Parkbogen Ost mussten wir aus Zeitgründen auslassen – wieder am Grassimuseum ankamen, waren die „Brainpooler“ doch sehr überrascht ob der positiven Eindrücke, die sich auf dem L.E.-Parcours im Gedächtnis eingenistet hatten. So jedenfalls ein Zwischenplädoyer von Ulrike. Dem will ich nichts hinzufügen und mich sehr für die Einladung bedanken. Ganz herzlichen Dank auch an Sabine Epple, die Kuratorin der „BIKES!“, für die vielen Hintergrundinformationen im Rahmen der exklusiven Führung durch die Ausstellung.

Logbuch, 11. März: Kräckerrunde mit Justbiking…

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Samstagmorgen pünktlich 10:00 Uhr steht Jörg (Justbiking) am Treffpunkt. Weitere Mitfahrer waren nicht avisiert und so konnte vom Plan Colditz abgewichen werden. Denn Jörg musste ich unbedingt mal die Familie Kräcker in Hopfgarten vorstellen. Vater und Sohn Kräcker brauen da unten in einer Familienbraumanufaktur ein vorzügliches Bier und verticken das neben der Autowerkstatt Kräcker, sozusagen aus einer Garage heraus. Großartig! Das Bier! Wir sitzen im Kräckerschen Garten und testen ein Schwarzes und ein Blondes. Der Sohnemann (7) leistet uns Gesellschaft, stellt interessante Fragen und gibt intelligente Antworten. Während ich mir zum Bier eine Zigarette drehe, fragt der Junior, ob es das jetzt auf Rezept gäbe…Kluger Junge, auch wenn ich halluzinierende Beigaben gar nicht dabei hatte. Und auf unsere Frage: „Was willsten mal werden?“ kommt prompt die Antwort: Brauer! Guter Junge! Wir sind begeistert und schöpfen wieder Mut, dass die Menschheit doch noch nicht verloren ist und verabschieden uns. Wieder im Sattel muss ich noch Jörgs neues Trikot aus der Adler tailor made Manufaktur würdigen. Wunderschönes Teil.

Logbuch, 4.März 2017 Sonne lacht, Sowjetmacht…die BSG startet in den Frühling…

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…und legt in Tautendorf eine Punktlandung hin! Ein Blogsport-Peloton wie aus dem Bilderbuch trifft sich pünktlich um 11 an der Connserve im Sperrbezirk. Unisono stellen alle fest: die Benachrichtigungskette funktioniert wie immer zuverlässig, die Rennmaschinen sind natürlich top in Schuss und die Stimmung ist bestens! Zehn(!) Starter nehmen im Gegenwind den ersten Abschnitt durch die Ränder der Tieflandsbucht – tauchen später in den Glastener Wald ein und beackern dann das hügelige Muldental. Über Sermuth, Zschadrass, Meuselwitz und Bockelwitz wird Tautendorf von Südwest samische-flagge-1-von-1„genommen“. Unter der samischen Flagge hatten Matthias und Nicole Bittner, die Wirtsleute des Gasthofes, schon alle Vorbereitungen getroffen, die Tische und Stühle raus gestellt, die Imbiss- und Getränkeversorgung gesichert. Kuchen, Knäckebrot, diverse Tuben mit samisch anmutenden Brotaufstrichen, kühle Weizen und harte Schnäpse (!) aus dem thüringischen Saalfeld lieferten ein hübsch buntes Bild im Nachmittagssonnenschein. Irgendwo wieherten Pferde und die zahlreichen Katzen des Hofes stromerten um unsere Beine…Ach herrlich! Beflügelt von dem Wissen, dass uns ein formidabler Rückenwind at home schieben wird gings  gut gestärkt wieder in die Sättel. Und es war eine herrliche Sause, auch wenn  gleich zu Beginn der Heimfahrt der 15% Anstieg in Börsen den Verdauungsvorgang  auf fatale Weise provozierte. Aber da sind wir ja Profis! Die Heimfahrt gestaltete sich, mit einem traditionellen Zwischenstopp bei Zschoches in Kössern – Zwischenaufhopfung mit einem kleinen Sternquell –  als ein sehr flottes Pedalieren! Auf den Tachos standen ausnahmslos 30er und teilweise 40er Kennzahlen. Und, wen wunderts, je näher der urbane L.E. Schmelztiegel rückte, machte die Ansage die Runde: „Zwöni am Lazy Dog…?“ Aber klar doch!! So ein Tag musste, nach 110km im Sattel, einfach seinen „Zwöni-Abschluss“ finden. Großartig!

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Logbuch, 17. Dezember: Hans-Martin-Glühwein-Cup!

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peloton_1-1-von-1…ho, ho, ho, der Glühweingiro No.3 wird mit dem Titel Hans-Martin-Cup geadelt. Warum? Weil Fahrer Hans mittendrin, am ausgemachten Zwischenstopp in Thierbach, eine Runde GWein für das siebenköpfige Peloton spendiert hat und Martin Stolle von der Oma aus dem Erzgebirge in die Runde gab! Bei bestem Winterwetter, gefühlten 3°C und Sonne in den Speichen, ritzelte der Kader im bunten Mix von RSL und BSG durchs Revier. Leider war der Parcours, durch einen Planungsfehler meinerseits, auch a72-1-von-1mit einer kleinen „Wandereinlage“ versehen. Der A72-Bau geht so zügig voran, dass ein noch vor 14 Tagen vorhandener Straßenabschnitt einfach endet und per Pedes auf das in Sichtweite neu entstandene Asphaltband gewechselt werden musste…Shit – oder besser Mud! Aber das tat der ausgesprochen guten Laune null Abbruch. Auf diese Weise lernt man bildschirmfoto-2016-12-17-um-15-18-34neue Strecken kennen… 😉 Fazit: Für den Silvestergiro sind wir gerüstet, der Gasthof Thierbach hat noch einmal seinem Service alle Ehre gemacht und wir waren pünktlich kurz vor zwei wieder Heeme! Alles richtig gemacht und neben her noch 50km abgespult. Und noch was: Bernd, nach längerer Abstinenz mal wieder am Start, hat seine Fahrradsammlung um ein bildhübsches Teil ergänzt: Ein RIH de luxe (Holland)

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Logbuch, 10.Dezember: Frühlings Glühwein Giro!

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Was für eine Ausfahrt! Satte 9° C an diesem Vorabend des 3. Advent. Und ein 9 Fahrer starkes Peloton, ein bunter Mix aus Blogsport, RSL und Sympathisanten stürmt den überschaubaren Grimmaer Weihnachtsmarkt. Eigentlich war das ja kein Glühweinwetter, ein Weizen hätte sich eher angeboten! Und folgerichtig griffen einige Fahrer auch tatsächlich zum Pils. Eigentlich ein Wunder, dass uns unterwegs keine Fahrer in kurz/kurz begegnet sind. Also alles in allem eine hübsche, unterhaltsame, von ausgesprochen guter Laune geprägte Frühlingsrunde über 70km.

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v.lks.: Maik, Marcus, Jens, Monti, Ritzel, Uwe, Jörg, Lutz, Ben. Sehr bemerkenswert: Lutz und Jens halten insgeheim noch immer die Fahne der RSG Olympia Connewitz hoch. Jungs, ich bin stolz auf Euch! Und retour, 25km vor Leipzig, wurde im Gasthof Thierbach noch die Orga-Absprache für die Silvesterausfahrt klar gemacht. Save the date: 31.12. Start 11:00 Uhr am Klubhaus der Radsportgruppe Roter Stern, dem „Waldfrieden“ in der Bornaischen Straße 54. Willkommen sind ALLE die ein Fahrrad haben und vor der Silvestersause noch etwas Bewegung brauchen. Ein Asphalt-Parcours von ca. 50-60km wird dann unter die Pneus genommen. Natürlich mit dem obligaten Zwischenstopp auf ein bis zwei Getränke in Thierbach! Ganz wichtig: wer Raketen, Bengalos, Wunderkerzen o.ä. Knatterzeuchs mitbringen möchte, ist ganz besonders willkommen 🙂

Logbuch, 3. Dezember: everything right…!

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Wer hats erfunden? Den Global Fat Bike Day (GFBD)? Keine Ahnung. Was ich jetzt weiß ist: it was a explicitly happy Day!! Thanks an Gerard Rover für die charmante Erinnerung an den GFBD. Ich hätte es womöglich verpennt. Und das wäre extrem schade gewesen. Aber so wurde ja alles gut. Unkomplizierte Verabredung Highnoon an der Sachsenbrücke! Zunächst im Quartett: Gerard, Timo, Hans & myself – später am Lagerfeuer der Domholzschänke ergänzt durch Matthias und Uwe, rödelte dickes, mitteldickes und dünneres Gummi über den teilweise noch angefrorenen Wald-, Feld- und Wiesenboden. Und wer der Meinung war, dass man in der Leipziger Tieflandsbucht jeden Trail, jeden Hügel und jeden verschlungenen Pfad schon mal gefahren wäre – der hat sich heute eben manchmal geirrt. Gerard hatte am Start in den grob verabredeten Parcours ein paar Dinger eingebaut, die waren vom allerfeinsten 😉 Myself weiß jetzt jedenfalls: es gibt auch andere Varianten die Rodelbahn am Bienitz anzusteuern und einer der vielfach existierenden Leipziger Scherbelberge ist eben der nordöstlich von Grünau. Dazwischen gab es ein paar Standards: die schmale Häuser-Passage in Lindenhayn, die Abfahrt parallel zur Rodelbahn und die Querung des Lützschenaer Schlossparks. Natürlich ist so ein Globalfatbikehappyupanddownhillday auch gespickt mit kleinen Erholungen. Der famose Glühwein am Lagerfeuer-Imbiss der  Domholzschänke markierte das erste Innehalten – final folgte eine kurze Whisky-Verkostung, hoch oben auf dem „Dach der Tour“, dem Nahleberg auch als Kippe Möckern bekannt. Von dort stürzte sich Gerard dann auch als einziger in den Downhill…Ich wollte, wie so oft unterwegs, mehr  bewegte Bilder einfangen – aber es war, wie  immer, schwierig und umständlich: Anhalten, Packtasche auf, Kamera raus, Fahrer zu schnell, Motiv vorbei… Also sind doch mehr „Stills“ entstanden:

Nachtrag: Herzliches Dankeschön an meine Ausrüster (BDO und adler tailor made cycle wear) Der Test für den (möglichen) Winter ist bestanden! Ein Blick in meinen „Bekleidungsatlas“: Minimal-Wear: obenrum klassisch Netzhemd + Base Layer von Icebreaker + Endura Primaloft Jacket. Untenrum: Wintersocks von Specialized, Meindl Boots, kurze Radunterhose von Gore + Winter-Base von Adler tailor made + Endura Bikeshort MT 500:

Logbuch 26. November: take five!

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Nebelgraue Suppe in der Leipziger Tieflandsbucht. Die Temperaturen im Fausthandschuhbereich! Das sind die immer wiederkehrenden Rahmenbedingungen, wenn die Blogsportgruppe ihre Serie der Glühweingiros ausfährt. Heuer sollte der Grimmaer WMarkt angesteuert werden. Das Ziel wurde kurzentschlossen geändert, nachdem der Nebel immer suppiger wurde und der Blick vom Hochufer des Störmthaler Sees den Eindruck machte, als führen wir entlang der bretonischen Atlantikküste.Der ausgesprochen guten Laune tat das in der BSG Group of five keinen Abbruch. Und für allerbeste Unterhaltung war auch gesorgt, denn Wolle bereicherte nach längerer BSG-Abstinenz das Fahrerfeld und wir kurvten also durch die Felder in den warmen Gasthof Thierbach. Der machte, in alter Verbundenheit nur für uns zwei Stunden früher auf. So geht Service! Und aus dem Glühwein wurde ein Glühweizengiro!

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Logbuch, 19. November: NachtCross!

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…normalerweise ist nach Einbruch der Dunkelheit am Störmthaler See der Hund begraben. Bestenfalls irrlichtern ein paar Glühwürmchen auf den verschlungenen Pfaden am Seeufer, die sich dann als Stirnlampen der Joggergemeinde outen. Anders am 19. November! Robert Förster, seit einem Jahr Exprofi, hatte eine hübsche Idee: Am Störmthaler See sollte, erstmalig in deutschen Landen, im Dunkeln ein Querfeldeinrennen ausgetragen werden. Und was „Frösi“ und sein Team da auf die Beine gestellt hatten, konnte sich echt sehen lassen. Der Parcours hatte es in sich, die Tektonik des östlichen Seeufers wurde ausgereizt! Unten am Wasser gab es eine schöne Sandpassage dann den  Hang hoch und nach der Durchfahrt oben – vorbei am Glühweinausschank der Kräppelchen- und der Würstchenbude – in eine knackige Abfahrt! Das ganze „besonnt“ durch ein paar Flutlichtscheinwerfer und Leuchtballons und beim Eliterennen auch noch schön aufgeweicht durch den Regen, der das ganze Gelände zwei Stunden vorm Start des Nachtrennens komplett aufgeweicht hatte. Respekt an ALLE, die sich das gegeben haben und ein großes Dankeschön an das Organisationsteam! Hoffentlich gibt es 2017 ein Wiederholung. Der Anfang wurde gemacht und das perfekt!

Logbuch, 4.November: Der Guinness-Giro hat es in den „Fahrstil“ geschafft…

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guf…und ist mit der kleinen, feinen, traditionellen, nunmehr schon  fünften, Ausgabe des „GUINNESS-Giro“ der Blogsportgruppe auch im „Fahrstil“, dem „CICERO“ der Radfahrmagazine, präsent…das freut uns!

Logbuch, 22. Oktober: Guinnessgiro No. Five! …den Unerschrockenen gehört die Welt…

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Start, Killiwilly 11:45Uhr

Bevor ich mich später (es gibt ja noch die langen Winterabende…) mal der Auswertung meiner zehntägigen Italy-Impressionen u.a. vom Vintage-Fahrradfasching in Gaiole widme, hat der nunmehr fünfte (!) Guinnessgiro Vorrang! Verglichen mit der Austragung im 2015er „Indian Summer“, waren die aktuellen Bedingungen alles andere als freundlich. Bei 7° und Nieselregen in den Sattel zu steigen, ist dann schon mal einen großen Zacken verschärfter! „Gefahren wird bei jedem Wetter“ – so hatte ich das in der Ausschreibung etwas übermütig formuliert. Na ja, diesen Punkt musste ich, nach einem deprimierenden Blick auf den Bindfadenregen am Sonnabendmorgen, erst mal kurz auf Realitätssinn checken… Aber was sollen rationale Argumente, wenn es um den Guinnessgiro geht! Da steht ein jährliches Highlight der Blogsportgruppe auf dem Terminplan, da wurde extra eine schicke Stickstoff Guinness Schankanlage im Zielbereich „Waldfrieden“ installiert, wurden Streckenpläne ersonnen, an der Ausrüstung getüftelt und ja, es wurde sicher auch an der Einen oder Anderen Ausrede gebastelt, um die Teilnahmeverweigerung plausibel zu machen. Forget it!! Schließlich – und nur das zählt – waren jene Protagonisten am Start, denen das Wetter und sonstiges Gedöns am Arsch vorbei gehen. Das erste Guinness des Tages gabs pünktlich 11:00 Uhr im Startlokal (Killiwilly). Wetter kann man sich auch schön trinken. Punkt. Die nachfolgenden Pints durften sich die Fahrer – nachdem gut 75km, mal mit, mal ohne Regen gefahren waren – selber zapfen.

Ja, wo gibts denn so was noch einmal? Also: BIGGEST GRATITUDE an Jörg, der nicht nur als Spender des herbstbraunen Edelstoffs, sondern auch als alljährlicher Mahner („…Gerald, wir müssen den Guinnessgiro vorbereiten…“) eine gewaltige Aktie daran hat, dass sich immer wieder eine Gruppe Auserwählter dieser außergewöhnlichen Ausfahrt anschließt. Und in diesem Jahr verzeichneten wir auch eine überregionale Teilnahme: Gunnar Fehlau (ich hätte jetzt fast geschrieben: bekannt aus Presse, Funk und Fernsehen… 😉 hatte gemeldet und fuhr nicht nur mit, sondern sorgte auch für eine recht flotte Fahrweise! Gunnar: schön, dass Du dabei warst! Am Ende verlustierte sich das geschundene Sixpack noch hübsch im Ziellokal, füllte die leergebrannten Akkus mit Erlesenem aus der Waldfrieden-Küche und setzte die unterwegs im Sattel begonnene Konversation über alles was sich dreht fort. Ein feiner Tag!

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Ziel, „Waldfrieden“ gg.15:00 Uhr

Logbuch, 3. September: Toskana preview…im Muldental

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BSG MuldentalIn drei Wochen schaue ich mir mal die Toskana an. Im Fokus des Interesses: „L Eroica“ in Gaiole. Die heutige Ausfahrt der Blogsportgruppe war da eine famose Einstimmung. Ein Sixpack durchtrainierter Cracks brach am frühen Vormittag in südliche Gefilde des Muldentals hinter Wechselburg auf. Weiterlesen

Logbuch, 13. August: Tautendorf Bikémon go…

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Am Rande der Blogsportsommerausfahrt fiel im Biergarten Kleinbothen der Satz: „…Pokémons können auf dem Rad nicht gejagt werden…“ (O-Ton justbiking) Gut. Das muss man erst mal so akzeptieren. Schließlich spricht hier der IT-Fachmann. Nach 110 wunderschönen Kilometern mit den Jungs hügelauf und hügelab durchs Muldental wieder im Sperrbezirk (04277) angekommen, wollte ich aber wissen, ob das wirklich so stehen bleiben kann Weiterlesen

Logbuch, 30.Juli 2016: das Rochlitzsyndrom

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Geithain Kaffeestopp Tanke-1Der Sommer zeigt sich momentan von seiner besten Seite. Die kleinen Schauer und Gewitter seien ihm verziehen, solang der Asphalt schön warm bleibt, ist jede Dusche eine Sommerdusche! Und nach einem überaus entspannten Aufenthalt an der Ostsee bin ich auch wieder gern in der heimischen Tiefebene und dem angeschlossenen mittelsächsischen Hügelrevier unterwegs. Keine Ahnung, ob es am Alter liegt oder einfach nur Bequemlichkeit ist, aber seit meiner Rückkehr von Fischland und Darß zieht es mich immer wieder magisch ins Muldental. Und immer wieder nach Rochlitz. Das Rochlitzsyndrom womöglich. Kürzlich las ich irgendwo, dass es sowas wie eine Routenphlegma gibt…Oh weh, ich hoffe das werde ich wieder los. Aber erstmal ist noch alles im grünen Bereich, denn ich grübel gerade über ein paar Sachsen-Anhalt-Kilometer nach, die ich im August noch unter die Reifen nehmen will. Die Querfurter-Platte und sowas. Außerdem finde ich das ganze Elstertal noch etwas unterbelichtet. Aber gut, zurück zu jetzt und heute. Der eigentliche Grund immer wieder ins Muldental zu kurbeln hat den Hintergrund, dass es dort doch ein paar Zielpunkte gibt, die das Herz des Pedaleurs höher schlagen lassen. Schließlich gehöre ich nicht mehr der Spezies jener Radsportler an, die alles über „schneller, höher, weiter“ definieren. Stattdessen liegt über meiner vielschichtigen Routenplanung immer die „Wohlfühlfolie“. Es muss ein Ziel definiert sein, was es sich anzusteuern lohnt – und wo auch belohnt wird. Das kann ein Rochlitzer Berg Aussichtspunkt-1wunderschöner Ausblick sein, der sich so unvermittelt am Rand des Asphalt ergibt. Oder ein Ort, der wundersame kulturgeschichtliche Überraschungen bereit hält. Natürlich gehören gastronomische Überraschungen dazu, die ich immer besonders fokussiere. Diese sind ja beispielsweise im Muldental nun leider nicht in wirklich großer Dichte vorhanden (Achtung: das ist ein ganz persönlicher Blick meinerseits, der potenzielle Neuentdeckungen, die von anderen Pedaleuren gemacht wurden, nicht berücksichtigt!) und bisher schnell an einer Hand abgezählt: Der Gasthof Tautendorf, das „Blümchen-Café“ an der Rochlitzer Burg, die vegane Eisdiele in Wechselburg, „Zschoches Eisdiele“ in Kössern und „Mr. Expresso“ am Rochlitzer Markt … mehr fällt mir schon nicht mehr ein. Alle anderen Destinationen sind dann doch eher Mainstream und unter der Rubrik „Schnelle Unterwegsversorgung“ einzuordnen. Also ein schnelles Zwischenpils im Biergarten mit dem klassischen Speisenangebot von Karli über Schnitzel bis Würzfleisch…27680678911_6d64c97e23_oAber der klassische Radfahrer möchte sich doch an einen guten Espresso oder ein kaltes Bier aus einer regionalen Brauerei, eine Bruschetta, ein Tiramisu oder dem vorgeschaltet eine wohlschmeckende Antipasta erinnern. Das ist am Rochlitzer Markt bei Michael Andreas (Mr. Expresso) kein Problem. Man sollte sich aber vorher auf der FB-Seite schlau machen, ob die mediterranen Zauberer auch wirklich geöffnet haben. Bei meinem letzten Besuch und auch heute, stand ich vor verschlossener Tür. Die Gründe waren immer einsichtig. Mal wurden im Dienst des Kunden kulinarische Exkursionen unternommen, heute war es ein Gastspiel beim Badfest, weswegen ich meinen Bruschettahunger mit einem Souflaki beim Griechen „OLYMPIA“ unweit des Rochlitzer Marktes kompensieren musste. Und: das war eine Entdeckung! Ein lauschiger Innenhof, eingerahmt von Rochlitzer Porphyr. Sehr schön und das kurz vor der Eröffnung der Olympiade 😉

Logbuch, 24. April: Erfindergeist im „Immergrün“ II. Harry Tuinkers Gedenkausfahrt

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Herzlich willkommen! Alle (fast alle) kennen Harry Tuinkers. Alle wissen um seine Allüren, seine Attitüden, seine Neigungen, Erfindungen betreffend – kennen seine Vorlieben, die Parzelle in der KGS „Immergrün“, die Mandy, die gartennachbarschaftliche Beziehung zu Paul Rinkowski, die schon als euphemistisch zu bezeichnende Bindung an den Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und abgeleitet davon,  die Liebe zum rauhen Geläuf, zur belgischen Härte!  Am vierundzwanzigsten April war es wieder so weit: Achtzig Velozipist*nnen sponnen den Legenden-Zwirn! Die Startspindel tröselte sich am „Immergrün“in Sellerhausen auf! Hernach ging’s rund 100 Kilometer über Sellerhausen, Pönitz, Ochelwitz, Mittelauch, Thallwitz, die „Teufelswand“ Hohburg, Lüptitz, Rothersdorf, Neuweißenborn, Albrechtshain retour! Wir haben unterwegs viel dazu gelernt! Dank an Gerard Rover, der uns an speziellen, dem Anlass gewidmeten

Haltepunkten, über Harrys Missionen aufklärte.  Missionen, die  immer im Kontext zu den bahnbrechenden Erfindungen des Zweigestirns ostzonalen Erfindergeistes standen: zu Paul Rinkowski dem Flachspeichenerfinder und Schlauchreifenbastler  und zum „Rahmengott“ Hans Kochlik, der 1967 für die Nationalmannschaft der Bahnfahrer als Mechaniker fungierte und mit seinen aerodynamisch optimierten Rahmen dafür gesorgt hat, dass die Täteretä bei den Bahnweltmeisterschaften 1977 in Venezuela fast sämtliche Disziplinen gewann. Alles nachzulesen in fahrstil nr. 4 (ein Heft, ein Goldstaub!)  Andächtig also pedalierten wir, die  vermeintlichen Nutznießer jener Erfindungen,  auf den verstaubten Pfaden von Harry, dem Gartennachbar und besten Freund von Paul, durch die Prärie des Parthelandes, über die Hügel des Burzelberggebirges (ein früheres Eldorado der werktätigen FDGB-Wintersportler!)  und durch die Ebenen der Leipziger Tieflandsbucht. Messerspeichen und handgenähte Schlauchreifen waren auf unserem Parcours eher nicht das Maß der Dinge!  Ich war jedenfalls mit meinen 33er Schlappen bei 3,5 bar gut unterwegs und habe die Strecke sehr genossen. Es war ja auch alles dabei, was sich ein „Harry Tuinkers-Pilot“ wünscht: epische, obstbaumbestandene Feldwege, knackige Anstiege, bröslige Pfade, Acker, Grasnarbe, gelegentlich Asphalt und ganz am Ende der Ausfahrt, der Besuch an Paul Rinkowskis  Grab!  Was für eine Dramaturgie! Bilder? Hier!

 

Logbuch, 16. April: Gurkensalat!

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Ich hänge hinterher. Der Gurkensalat vom 16ten April hat noch keine Erwähnung gefunden! Also: Ein Mix aus Mitgliedern der Blogsportgruppe und der „Radsportgruppe Roter Stern“ ging an den 200 Kilometer-Start in Lübben. Die Grenzen zwischen beiden Sportgruppen verschwimmen. So wie das begleitende Wetter auf der zweiten Halbzeit des 2016er Gurkenmarathons ein frischer Regenfilm war. Insgesamt aber ein klassischer Ausritt durch’s Gurkenland: flach, windig, manchmal hektisch, aber immer überschaubar, perfekte Buffets, immer wieder schön! Neu bei dieser Ausgabe: neben dem klassischen Zeltplatz in unmittelbarer Nähe zum Start/Ziel gibt es eine feste Unterkunft, die es zukünftig zu beachten gilt:

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Die Scheune !

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Perfect 🙂

Der Scheunenhof! Familie Schulz macht dort einen perfekten Job! 100% velokompatibel: das Rad steht quasi neben dem Bett…es gibt viele Biersorten zur Auswahl (Kasse des Vertrauens!) Bei Bedarf wird die Scheune mit Heizkanone aufgewärmt, oder unterm Vordach mit Heizstrahlern eine angenehme Partywärme erzeugt… Wurde von der Blogsportgruppe bereits für 2017 vorgebucht…Alle Bilder von diesem spritzigen Spreewaldwochenende gibts hier 🙂

Logbuch, 14. April: zehn mal werden wir noch wach…

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…heißa dann ist „Tuinkers Tach“. Als einfacher, angegrauter  Wasserträger macht man sich so seine Gedanken. Was führt Harry diesmal im Schilde? Was heißt denn das: „…wo eine Grasnarbe ist, ist ein Weg…“ Wo ist die angedeutete „Teufelswand“ zu verorten? Tausche ich die Strada Bianca – Schlappen doch eher gegen einen robusten, profilierten Reifen, um mich über den Parcours zu retten? Fragen über Fragen! Was ich vermute: Es wird voraussichtlich härter als bei der im Vorjahr ausgefahrenen Rounde „Leipzich-Braunsbedra-Leipzich“, der ersten Harry Tuinkers Gedächtnisausfahrt, die ich nach eilig gekippten Eierlikörs, oben an der Geiseltalsee-Jause, fluchtartig in Richtung Leipzig verlassen musste, um rechtzeitig im Zweitarbeitsverhältnis anzukommen. Dieses Jahr wird das anders. Ich habe alle Zeit der Welt, bin voll im Vorbereitungsmodus und ahne: Diesmal wird es brutal! Harry war nie ein Freund von Kindergurtstagen im Rennsattel! Hier die optimalen physischen und mentalen Tipps zur  Vorbereitung:

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Pflaster sind zum üben da!

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Grasnarben nicht geringschätzen…

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…über Reifenwechsel nachdenken!

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Buffets im Auge behalten…

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auf Hilfe vertrauen…

Logbuch 10. April: mit den Radidags nach Tautendorf

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…als Cancellara bei Paris-Roubaix zu Boden ging, löffelten wir gerade  unseren Kesselgulasch bei Fam. Bittner im „Gasthof Tautendorf“. Das resümiere ich jetzt, von der wunderschönen Ausfahrt zurück, die am Morgen dieses Sonntags um 09:30Uhr mit dem traditionellen Bohnenkaffee ihren Anfang nahm. Sieben Fahrer*nnen am Start! Natürlich Connservewaren auch die RADIDAGS am Start – wir waren also eigentlich Zehn ! Ein frischer Ostwind und gefühlte 5°C spornten zum  zügigen Pedalieren an. Die Radidags unterhielten sich derweil in ihrem Transportcontainer … Um die Verbundenheit mit der „Hölle des Nordens“ wenigstens symbolisch zu markieren, hat Einlader Jörg den Parcours ein paar hundert Meter über das Pflaster in Holzhausen geführt. Aber mal ehrlich: das ist Kindergeburtstagspflaster! (Parallel zu unserer Blogsportausfahrt fand ja auch die „Hölle des Ostens“ über 190km statt. Dort war wirklich Pflaster angesagt, das legendäre Anhaltische Schlackepflaster brutalster Art! ) Aber gut, wir wollten genüßlich Tautendorf_2016IMG_9121unterwegs sein und uns nicht schinden… Auf bekannten Wegen / Straßen eilte das Peloton via Kössern – Sermuth – Zschdraß – Skoplau – Bockelwitz zum Buffet bei Bittner’s. Flugs wurden im Gasthof Tautendorf die durchgeschwitzten Klamotten über die Heizkörper geworfen, erst mal ein Weizen bestellt und dazu der Kesselgulasch geordert. Das mit dem Live-Stream zur „Königin der Klassiker“ klappte dann doch nicht so richtig, obwohl Laptop und Beamer bereit standen – das war aber auch egal! Konnte ja später auf den Tautendorf_2016IMG_0002bekannten Kanälen at home „nachbetrachtet“ werden. Wir hatten jedenfalls sportliche 107 Kilometer auf der Uhr und heimwärts auch noch perfekten Schiebewind! Als kurz nach Großbuch auch noch Sonnenschein aufkam, potenzierte sich die Vorfreude auf ein leckeres, kühles „Zwönitzer IPA“ am „Lazy Dog“, wo ein Teil der am Morgen aufgebrochenen Blogsportgruppe noch entspannt in der Nachmittagssonne relaxte. Alles richtig gemacht! Nächstes Wochenende dann: der Gurkenmarathon im Spreewald über die Distanz von 200km… Also zweimal Tautendorf (ohne Höhenmeter!) Bis denne 🙂 Ein paar Impressionen der Ausfahrt:

 

Logbuch, 8. April: Das Team Fausto Coppi lernt Leipzig kennen: Düker-Rounde!

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Düker-Rounde!

Elsterflutbett, späte Nachmittagsstunde, tief stehende Sonne. Das am Vorabend aus Belgien eingeflogene Team „Fausto Coppi“ nimmt am noch relativ unbekannten Rennen um den „Störtebeker Atlantik-Ale-Preis“ teil. Austragungsort des teils flachen, aber auch mit knackigen Anstiegen gespickten Frühjahrsklassikers ist das Ostufer des Elsterflutbettes in Höhe der am anderen Ufer liegenden größten Leipziger Kleingartenanlage „An der Dammstraße e.V.“ Die Siedler dort ahnen nicht, was sich an den Hängen des Dükers (eine kanalisierte Wasser-Verbindung zu den Fließsystemen des Auwaldes)  und vor der Kulisse des auf dem Deich führenden Rad- und Fußweges so  abspielt. Gnadenlos wird dort der Störtebeker-Ale-Preis ausgefahren, werden Schikanen, die neumodische Fatbiker in den Weg stellen, genommen und es wird dem Sonnenuntergang entgegengefahren. Was für eine Dramatik…

(in loser Folge wird das „Team Faust Coppi“ bei  weiteren radsportlichen Eroberungen in der Leipziger Tieflandsbucht beobachtet – dran bleiben!)

Logbuch, Ostern: …die Orte 112 / 113 / 114 die man auch gesehen haben muss

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BuchtitelWo nun gerade in diesem Jahr unsere unendliche Sehnsucht nach dem Frühjahr wurzelt ist mir nicht ganz klar. Winter hat erneut nicht stattgefunden, die Tage waren – verglichen mit dem Vorjahr – nicht länger und auch nicht kürzer. Es gibt nur eine Erklärung: die Wintertage 2015/16 entsprachen erneut nicht dem Winterklischee. Es fehlten die knackigen hellen, sonnigen Frosttage, es fehlte der Schnee! Demzufolge fehlten Kontrapunkte in unserer Wetterfühlig- und Empfindlichkeit. Unsere Seelen empfanden nur einen melancholischen grauen Brei. Deswegen diese Sehnsucht! Dann, pünktlich vor den in diesem Jahr sehr früh verordneten Ostertagen, kommt Euphorie auf. Die Wetterstationen sprechen noch in der Karwoche von Helligkeit, von zweistelligen Temperaturen, gar von Sommer! Und natürlich kommt es doch wieder anders. Der Gründonnerstag wird der Prognose noch ein klein wenig gerecht, aber was den Karfreitag betrifft: ein komplettes Desaster. Gut, dass ich schon länger einen Plan B im Ärmel hatte: diesmal nicht auf zwei, sondern auf vier Reifen geht es auf eine Sachsenrunde! Keines meiner Ziele steht in Oliver Schröters „111 ORTE IN SACHSEN DIE MAN GESEHEN HABEN MUSS“ (ein Kompendium was ich sehr schätze und mich öfter beim Planen von Touren beeinflusst hat). Meine Anregungen an die geneigte Leserschaft: Entdecken sie eine Waldschänke mit außergewöhnlichem Flair am Zwickauer Waldpark (Nr. 112), besuchen sie die älteste Naturaliensammlung Deutschlands in Waldenburg (Nr. 113) und lassen sie sich auf Burg Gnandstein (Nr.114) einen Kaffee schmecken. Alle drei Orte sind vortrefflich, auch ohne die Autobahnen 4 und 72 zu benutzen, auf kurvigen und hügeligen Kreis- und Bundesstraßen miteinander verbunden. Ja, es macht sogar richtig Spaß Teile des hügeligen Erzgebirgsvorland derart zu erfahren und hübsche Ausblicke ins Sächsische zu genießen. Außerdem würde man Orte wie Königswalde, Remse, Kertzsch und Jückelberg gar nicht wahrnehmen. Jetzt zu meinem „Dreier“.

Erste Station: Meigl Hoffmann, Leipziger Szene-Bestandteil, hat zu Beginn des Jahres mit seinem Compagnon die Traditionsgaststätte „Waldschänke“ am waldreichen nordwestlichen Rand von Zwickau erworben. Das Lokal wird seitdem positiv transformiert! In der DNA dieses Traditionsortes wurden verschiedene Art-déco-Gene diagnostiziert, die jetzt in einem horizontalen Tansfer wieder an die greifbare Oberfläche dieser wunderschönen Schänke kommen. Zudem flankieren zwei „mitgebrachte“ Leipziger Spitzenköche diese Lokalität mit einer ausgesucht gutbürgerlichen Speisekarte. Mein Tipp: das Hubertusschnitzel mit Senf-Meerrettich-Panade … ein Gaumentraum! Auch das Frühstück (ja, es gibt Fremdenzimmer!) ist von ausgesuchter Traditionalität und Fülle! Und natürlich ist der Service von sächsischer Herzlichkeit geprägt! Gestärkt kann das nächste Ziel anvisiert werden: Das Naturalienkabinett Waldenburg, vis a vis dem Schloss Waldenburg umgeben von dem wunderschönen Schlosspark, angelegt vom Gärtner und Botaniker Otto Ferdinand Terscheck (1817-1868).

Allerdings: beim Anblick einiger Exponate der durchaus skurrilen Sammlung des Naturalienkabinetts würgte das opulente Waldschänken-Frühstück im Hals: Kälber, geboren mit zwei Köpfen, diverse missgebildete Feten in Spiritus… Daneben, versöhnlich, viele seltsame Figurinen, Präparate, kuriose Sammelstücke, astronomische und physikalische Gerätschaften aus den fürstlichen Raritätenkammern des 17. Und 18. Jahrhunderts.  Fisch-, Reptilien-, Vogel-, Mineralien- und  Säugetiersammlungen, alle Exponate in wunderschönen Vitrinen aufgestellt, die in drei hintereinander angeordneten Räumen ihren Platz finden. An der Präsentation hat sich bis heute nichts geändert! Untergebracht ist das alles in dem 1844 extra dafür errichteten Museumsgebäude, Lichtjahre entfernt von heutiger Museumsdidaktik. Natürlich kein digitaler Schnickschnack, keine anbiedernden populärwissenschaftlichen Erklärungen und Verknappungen! Hier ist noch jedes Exponat auf einem kleinen Kartonschild beschrieben. Beispielsweise so: „Ein unbekannter indianischer Götze aus einer ausländischen Wurzel geschnitten“. Oder: „Metallifossores, in vitro quadrangulari artificiose indusi: Bergleute, die im Bergwerk arbeiten, künstlich in einem Glas eingeschlossen“. Jedem, der sich mal in Waldenburg befindet, sei dieses kleine „Museum im Museum“ wärmstens empfohlen.

Weiter geht es auf kurviger Landstraße entlang der Zwickauer Mulde in Richtung Penig. Burg Gnandstein ist das letzte Ziel meines Sachsen-Dreiers. Um dorthin zu gelangen, muss man rechtzeitig die B95 (spätestens in Pflugk!) verlassen und nach der Passage des „Schwind Pavillons“ in Rüdigsdorf der Ausschilderung folgen. Die Burg liegt nach einem hübschen up and down, dem die schmale Kreisstraße 7940 folgt, plötzlich vor mir. Was dann auch gleich auffällt: die malerische Lage und die flankierenden gastronomischen Erlebnisbereiche multiplizieren die Ausflüglerscharen! Zudem scheint Burg Gnandstein ein Ort der Wallfahrt für Schwert schwingende Mittelalterfreaks zu sein. Die laufen mir da am Ostersonnabend in allen Generationen über den Weg. Das ist nicht so mein Ding und ich bin froh, dass mich nur knapp 40 Kilometer vom Rand der Leipziger Tieflandsbucht und der Heimat Connewitz trennen.

Logbuch, 11. Februar: erste Bärlauchrunde!

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…an der kleinen Luppe

Aprilwetter im Februar …. und einen Tag frei. Also die dicken Reifen genommen und raus in die fast frühlingshafte Pampa. Auf dem Weg zu den Trails der „Waldspitze“ unterhalb der Kippe, östlich vom Rollhockeystadion fängt es an zu schütten 😦 Da bin ich gerade an der „Waldluft“. Das Lokal ist geöffnet und ich warte den Schauer bei einem kühlen Pils ab. 0,4 Liter später: blauer Himmel! Weiter! Immer mal ein Fotostopp, wenns besonders schlammig wird. Und was entdecke ich: den ersten Bärlauch in diesem Jahr! Möglich, dass es mit dem Winter doch so gut wie vorbei ist? Oder kommt da noch was? Aber, das ist eigentlich ziemlich egal. Mit meinem „dicken Gustav“ ist überall ein Durchkommen – auch im Tiefschnee 🙂 Und heute machte es mal wieder unendlich Spaß, sich genüßlich durch den Schlamm zu wühlen! Ach was gibt es für schöne Wege links und rechts der Luppe! und auch das Connewitzer Holz ist trailmäßig noch lange nicht ausgereizt. Aber dazu gibt es mal einen gesonderten Beitrag! Hier erst mal noch ein paar Pics von der Bärlauchrunde:

Logbuch, 7. Februar / Kulturlandschaft 2.0

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„Nicht in die ferne Zeit verlier Dich!
Den Augenblick ergreife! Der ist Dein!“

(F. Schiller)

Gestern noch auf dicken Reifen im Revier unterwegs, zog es mich heute erneut hinaus! Diesmal auf schmaleren Pneus. Gewählt wurde der Challenge Strada Bianca in der 30er geyersberg-cross002Dimension. Der rollt sanft und akzeptiert auch mal einen kleinen Schlenker ins Gelände. So schön das Wetter, so verlockend das Licht. Die etwas größere Kamera war im Rucksack. Also Kulturrunde! Erster Anlaufpunkt: Kahnsdorf. Dorthin kommt man sehr komfortabel über die asphaltierten Wirtschaftswege unterhalb der Kippe Witznitz (Westsächsische Verwertungsgesellschaft mbH), entlang eines Bahngleises und biegt, nach einer Parallelpassage am Störmthaler See, westlich nach Espenhain ab. Auf dem Birnenweg wird der Hainer See angepeilt. Mitten in der Landschaft taucht ein Brückenbauwerk auf. Das steht da schon mal prophylaktisch als „Querungshilfe“ für die geplante Fortsetzung der A 72. In absehbarer Zeit wird sich im Revier einiges verändern! Das 72er-Betonband schneidet dann durch die Felder, die jetzt noch so unschuldig und in unendlicher Weite da liegen… Aber noch herrscht tiefer Frieden und die Kahnsdorfer Kirchturmspitze gibt als Landmarke den Parcours vor. Neuerdings gibt es ja das schöne Asphaltband zwischen dem Hainer und dem Kahnsdorfer See auf dem man entspannt in „Upper Kahnsdorf-Beachtown“, der sogenannten „Blauen Lagune“ ankommt. Eine zum großen Teil häßliche, dicht gedrängte Ansiedlung von Hypotheken belasteten Stadthäusern, die (in der ersten Reihe) wenigstens einen Terrassen-Tisch breiten Zugang zum Wasser haben. Inzwischen entsteht die zweite Reihe Häuser für jene Häuslebauer, die nicht genug Kohle für ein „Seegrundstück“ übrig hatten. Irgendwann wird man aus der Seeperspektive den Ort Kahnsdorf gar nicht mehr ausmachen können. Schade! Allerdings gibt es einen klitzekleinen Lichtblick: das Gut Kahnsdorf wurde gottlob aus den Bebauungsplänen herausgehalten.

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Teilansicht Gut Kahnsdorf

Immerhin war der Freigeist Friedrich Schiller dort vor Monden (anno 1784) unterwegs. Der Ort war wohl maßgeblich auch der Ort, wo sich die Männerfreundschft Schiller/Körner manifestierte. Schiller muss unendlich dankbar gewesen sein, dass Körner die Schillerskripts (u.a. Kabale und Liebe!) in einer Gesamtausgabe herausgebracht hat. Im „Schillercafé“ darf man heuer noch ein bisschen in die Geschichte eintauchen. Es gibt guten Kaffee und Fettbemmchen (beides auch zum Mitnehmen in den übersichtlichen, kleinen Park rund ums Anwesen). Hab dort noch etwas rumgeknipst und eilte dann weiter via Eula nach Thierbach. Am Streckenrand häufen sich die Zeugnisse einer ganz anderen Kulturlandschaft: Braunkohlenveredelung, verfallene Chemiebuden, dazwischen Dörfer, die sich postwendial als Siedlungsgrundstücke – geschuldet dem preiswerten Bauland – augenscheinlich nicht von ähnlichen stadtnahen Dörfern in Niedersachsen, NRW und Hessen unterscheiden. Schnell weiter!  Am Ortseingang Thierbach, gleich hinter dem Sportplatz, ein Gebäudekomplex, den ich mir Thierbach_Schillercafe78schon immer mal als Fotomotiv vorgemerkt hatte: das ehemalige Arbeiterwohnheim des ehemaligen BKW (VEB Braunkohlewerk Espenhain). Ein schlichter Zweckbau aus den 50ern. Wie ich so die Linse ausrichte, überfällt mich ein Déjà-vu: Was hat sich hier, hinter der Fassade, geziert von den gekreuzten „Schlägel und Eisen“, abgespielt? Leben, Familie, Liebe, Geborgenheit! Gleich um die Ecke der „Gasthof Thierbach“ – eine der wichtigsten Destinationen im sächsischen Radsportkalender, südlich der Messemetropole! Dort waren wohl auch die Bewohner des Arbeiterwohnheims Stammgäste. Das wurde mir heute von Einheimischen bestätigt. Wo sind die ehemaligen Bewohner wohl hin? In ein anderes Arbeiterwohnheim im Westen? Rübergemacht? Jedenfalls gibt es keine zeitnahe Option, was die Reviatilasierung des Gebäudes betrifft. Gleich dahinter dümpelt das Thierbacher Herrenhaus vor sich hin… Aber das ist mal einen anderen Report wert. Bilderbogen zum Beitrag:

Logbuch, 31.12.15 … Plansilvester + volle Lotte nach 2016!

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Lotte_2016Der heutige Hinweis von MzJens auf meinen vernachlässigten Blog – ausgesprochen zwischen zwei Gangwechseln auf dem Asphalt des Lebens – hat mich betroffen gemacht. In der Tat, der letzte Eintrag datiert vom 31. Oktober, dem 4. Internationalen Guinness-Giro! Nun, ich gelobe Besserung und fange damit noch im alten Jahr an… Retro: die Radsportgruppe Roter Stern trifft sich also Silvester 11:00 Uhr im Sperrbezirk, 12h vor dem absoluten und unsinnigen Versammlungsverbot, zur traditionellen Plansilvesterausfahrt. 13 MÄNNER am Start! Da liegt es nahe, dass ich Lotte, stellvertretend für alle Mädels, die sonst mit am Start sind als Platzhalter eingebaut habe (siehe oben). Neben dem Stammkader sind auch einige Sympathisanten dabei, die ich bisher noch nicht im erlesenen Peloton der Sternenfahrer wahrgenommen habe. Bei Sonnenschein und 4°C pedaliert das Dutzend+1 dem avisierten Umkehrpunkt der 50 Kilometer Plansilvesterausfahrt, dem „Gasthof Thierbach“ entgegen. Diese, in jedem Radsportkalender fest eingetragene Destination der Entspannung, hielt – exklusiv  für die Sternenfahrer – seine Tore geöffnet und kredenzt Glühwein, Bier etc. Nach dem obligaten Gruppenfoto unterm Torbogen eilten die Teilnehmer, beschwingt von den eingenommenen Flüssigkeiten und  vom Südostwind beflügelt zurück in den Sperrbezirk 04277. Nur ein kurzer Zwischenstopp bei Störmthal, oberhalb des einst kontaminierten und seit Jahren frisch gefluteten Restlochs,  konnte das Peloton noch einmal für ein finales Finisher-Foto aufhalten:

Plansilvester-RSLsempre-ciclismo

Allen Freundinnen und Freunden des AUSFALLENDES wünsche ich einen guten Sprung ins kommende Jahr! Bleibt gesund und immer entspannt – es lohnt sich!
Alle Bilder der Plansilvesterausfahrt können hier geladen werden. Wir sehen uns 2016 auf dem Asphalt des Lebens!

Logbuch, 31.Oktober 2015: 4.Internationaler Guinness-Giro

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Was für einen wunderschönen Tag hatte sich Organisator Jörg für diesen, nunmehr schon 4. Internationalen Guinness-Giro, ausgesucht. Azzurblauer Himmel und die Natur im milden Indian Summer Light. Bessere Voraussetzungen konnte es für den Giro nicht geben. Mit Wehmut dachte ich in der Startstunde des zeitigen Vormittags daran, wie die Protagonisten sich im Killiwilly den Schaum von den Lippen wischen und hernach gut aufgehopft in den Sattel steigen. Ich indessen löste ein Beutelchen Aspirin-Complex in meinem Frühstückstee und verfiel einer leichten Depression. Aber was solls – die Rüsselseuche und ein dicker Hals beamten mich eher aufs Sofa, denn auf den mit wunderbaren Guinnessharfen markierten Parcours in Richtung Tautendorf. Shit happens! Immer mal vibrierte mein Phone und signalisierte euphorische Posts von unterwegs, garniert mit hübschen Bildchen kerngesunder Radsportler auf der sonnenüberfluteten Wiese hinterm Gasthof und am Grill. Sicher war Lachs und Rentier im Angebot? Auf jeden Fall aber GUINNESS!

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Logbuch, 3.Oktober: Männer die auf Ziegen starren

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In herbstlicher Frische startete das Six-Pack: Jörg, Hans, Wolle, Hannes, René, myself via Cospuden-Zitzschen-Groitzsch-Zeitz-Salsitz nach Schleckweda um auf dem „Ziegenhof“ nach den Ziegen zu sehen. Ziegen sahen und rochen wir nicht, aber schmecken ging. Das betraf den Ziegenkäse auf dem Brotzeitteller. Nach einem start up Federweißer konnte die erste Rast mit zwei Flaschen Silvaner hübsch abgerundet werden… Ob der aufkommenden Plusgrade jenseits der zwanzig Grad und beflügelt von den Oechslen des Silvaner, geriet die Rückfahrt etwas flotter. Aber ein Innehalten war noch angesagt: Die Neuseenmühle in Benndorf kurz hinter Lucka. Ein Neuzugang was die gastronomischen Destinationen in der südlichen Halbwüste betrifft. Entspannter Tischdienst, frisches Krostitzer vom Faß, rustikales Ambiente. Perfekt und nun in den veloaffinen Gastronomitäten-Kalender aufgenommen. Am Ende standen mit diesem kleinen Schlenker 125 km zu Buche.

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Logbuch, 2.Oktober: Herbert dreht frei…

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Als ich erfuhr, dass Helmer Boelsen, einer der großen Chronisten des deutschen Radsports, am 30. September verstorben ist, blätterte ich in seinem 2007 bei CAVADONGA erschienen Band „Die Geschichte der Radweltmeisterschaften“- eines meiner Lieblingsbücher in Sachen Radsportgeschichte. Dort lese ich in von der einzigen jemals in Ungarn stattgefundenen Radweltmeisterschaft 1928. Damals wird der Leipziger Herbert Nebe mit einem Rückstand von 17:33 auf den Sieger, den Belgier Georges Ronsse, Zweiter. So einen gewaltigen Vorsprung hat bisher noch kein weiterer Profi bei einer WM rausgefahren. Das Rennen, so lese ich, war brutal. 35° im Schatten, fünf Zentimeter Staub auf den schlechten Straßen in der Puszta. „Feldwege und graue Dörfer fast ohne Menschen, nur Gänse, Hühner und Pferde…“ Ein 1925 gegründeter „Industriering für den Berufsrennsport“ (IBUS) mit dessen Vorsitzenden Fritz v. Opel überzeugte wenige Tage vor dem Start die Belgier mit Torpedo-Freiläufen zu fahren. Damit sollte der belgische Markt erschlossen werden. Herbert Nebe besorgte sich hingegen ein passables Rotax-Hinterrad für seinen Diamant-Renner und ging damit zur „Plombierung“. Er hatte keine Möglichkeit gesonderte Materialverträge auszuhandeln – stattdessen war Jules Van Hevel, der sich im Rennen an der Seite von Ronsse kaputt fuhr auf Kosten von Opel nach Budapest gereist. Van Hevel, 11 Jahre älter als Ronsse, hielt sich immerhin über die Hälfte des 192km langen Rennens an der Seite des späteren Siegers und kämpfte wie ein Löwe. Doch Reifenschaden und ein schmerzhafter Kontakt mit einer Kuhherde ließen ihn aufgeben. Das alles spielte sich an der Spitze des Rennens ab, nachdem bereits ein komfortabler Vorsprung von 23 Minuten herausgefahren war. Unglaublich aber nicht verwunderlich, denn der Titelverteidiger Alfredo Binda belauerte seinen Spinnenfeind Girardengo und beide vertrödelten das Rennen. Später wird gemunkelt Ronsse und Spezi Van Hevel wären im Begleitfahrzeug der Firma Opel ein Stück „mitgefahren“. image

Das wäre sicher auch ein Indiz für den komfortablen Vorsprung. Zurück zur Materialfrage. Bei der Plombierung ereiferte sich Schlegelmilch, der Prokurist von Fichtel und Sachs, gegenüber Nebe, was ihm einfiel ein Rotax Hinterrad zu fahren. Nebe beharrte auf seiner Wahl, lenkte aber ein auf Torpedo umsteigen zu wollen, wenn er bei einer Platzierung 7000 Mark bekommt und absteigend 10% bis Platz 10. Gleiches sollte für Bruno Wolke seinen Begleiter gelten. Doch dem wurden von Schlegelmilch nur 3000 Mark „bewilligt“. Daraufhin schmiss Nebe dem Prokuristen die Torpedo-Laufräder vor die Füße. Während des Rennens des Rennens kam es zu unschönen Szenen. Fritz von Opel „mobbte“ Herbert Nebe und bedrohte ihn, falls er mit dem „falschen Material“ weiterfahre mit Konsequenzen. Bei Nebe steigerte das nur die Wut und als er bei der ersten Kontrolle am Kilometer 93 erfuhr, dass Ronsse und Van Hevel 23 Minuten Vorsprung rausgefahren hatten, griff Nebe an. In der Form seines Lebens zerpflückte er das Feld in kleine Grüppchen und verringerte den Abstand, den angeschlagenen Bruno Wolke im Schlepptau auf 17:33 zum Sieger. Im Ziel wurden Nebe und Wolke keines Dankes gewürdigt. Nebe konstatiert: „…Meinen Chef Lange und seinen Manager Gustav Nagel habe ich nach dem Rennen nicht wieder gesehen. Ich bezahlte am nächsten Morgen meine Zeche und bin grußlos heimgefahren von Budapest nach Dresden, dann im Bummelzug nach Leipzig, schließlich mit der Straßenbahn nach Leipzig – Stötteritz. Ende einer Weltneisterschaft…“ Wegen der Materialstreitigkeiten wurde Nebes Vertrag bei Diamant Anfang 1929 nicht verlängert; später erhielt er nach einem Prozess eine Abfindung.  (zit. nach: „Die Geschichte der Radweltmeisterschaften“ H. Boelsen, Covadonga 2007 und Wikipedia)

Logbuch, September: zwischen Connewitz und Lindenauer Hafen

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imageGrafittos geben Auskunft über ein momentanes Lebensgefühl oder kommentieren Zustände. Sie sind überall, mal augenzwinkernd, mal philosophisch, oft überraschend. Auf meinen Parcours durch die Stadtteile stehen sie wie Schifffahrtszeichen auf Mauern, an Giebeln auf Glas und Beton.

Logbuch, 20. September: Saalepotpourrie!

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AnhaltEigentlich wollte ich mal wieder an die Schleuse Oeblitz radeln und von dort über die Henne und Freyburg zurück. Doch schon in Weißenfels musste ich meinen bangen Blick immer mal wieder auf die Wetter-App richten. Das sah zunächst gut, doch zunehmend weniger lustig aus. Als sich im Regenradar dann auch noch fette dunkelblaue Flecken dem beschaulichen Saaletal nährten, wählte ich doch lieber den Rückenwind in Richtung Leipzig. War erst am Vortag einige Kilometer im heftigen Regen geradelt. Das braucht man nicht ständig. Das es auch diesmal klappt, wusste ich bis dahin noch nicht. Was ich ebenfalls nicht wusste, war, dass ich heuer mal wieder dem Weindorf Kriechau einen Besuch abstatte. Das hatte ich einzig der Tatsache zu verdanken, dass mich eine Umleitung in Weißenfels auf die andere Saaleseite verschlug. Saalaufwärts offenbarte sich der Saaleradweg in Richtung Kleinkorbetha im besten, teilweise frisch asphaltierten Zustand! In der Euphorie vergaß ich kurzzeitig, dass ich mich eigentlich auf der Flucht befand. Auf der Flucht vor einer gigantisch schwarzen Wolkenwand, die auch vom Rückenwind partizipierte…Trotzdem musste ich wieder und wieder einen Fotostopp einlegen – mal war es „Hoffmanns Hofcafé“ mal die Wehrkirche in Schkortleben und später, schon kurz vor Lausen, ein Sonnenblumenfeld. Die „Bummelei“ rächte sich und die letzten fünzehn Kilometer waren eine reine Unterwasserfahrt. Die Wand hat sich mit einem Schlag entladen…Bis zum Schluss also kurzweilige 85 Kilometer 🙂

Logbuch, 15. August: Rotwein unterm Albertturm

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Sicher die schönste Radtouristikfahrt in Sachsen. Und das mit dem historischen Augenzwinkern bringt einfach eine hübsche Gelassenheit ins Spiel, resp. aufs Rad. Nichts muss alles kann. Eine noble Einstellung der Veranstalter. Merci an alle vor und hinter den Kulissen. Ein Buffet wie auf dem Collm sieht man natürlich bei anderen RTFs nicht. Hallzig Express: twelve Points!

Logbuch, 7. August: Geschichten aus der Murkelei – Tannenfeld, Klinik für Gemütskrankheiten –

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Liegehalle im Schlosspark Tannenfeld

Schon mal was von Rudolf Ditzen (1893-1947) gehört? Ein Alkoholiker, Morphinist und Kartoffelpflanzensachverständiger, der später unter dem Pseudonym Hans Fallada etliche Romane, Geschichten, Märchen (u.a. „Geschichten aus der Murkelei – das haben ja alle in Kindertagen gelesen…) und etliches an Unterhaltungsliteratur zu Wege brachte. 1911 beschliesst Rudolf Ditzen gerade Gymnasiast am Gymnasium Fridericianum in Rudolstadt mit seinem Kumpel Hanns Dietrich von Necker einen als Duell getarnten Doppelsuizid zu begehen. Beim Schusswechsel stirbt Necker, Ditzen überlebt schwer verletzt, wird wegen Totschlags angeklagt und in die Klinik für Gemütskrankheiten in Tannenfeld eingeliefert. Alles sehr schön in einem Spiegel-Artikel von 1963 nachzulesen. Über jene Klinik Tannenfeld hörte ich kürzlich beim Morgenkaffee im Frisör-Radio. Und da war ganz schnell der Plan gefasst, dort mal hinzuradeln. Fix gegoogelt und festgestellt, dass es von Connewitz dorthin gerade mal 60+km sind. Die Strecke ist kurzweilig, führt über Ramsdorf ins Thüringische durch Rositz, Unterlödla, Gödern, Romschütz, Wildenbörten, Großstechau und Löbichau nach Tannenfeld. Aber

Achtung: der Schlosspark samt klassizistischem Schlösschen und den vor sich hin verfallenden Klinikgebäuden wird gut versteckt – keinerlei direkte Ausschilderung! Dafür sind die Hinweise zum Landgasthof Löbichau recht zahlreich. Dem widmete ich mich dann auch ausgiebig, nachdem ich das verwunschene Klinikgelände mit der Kamera rekognosziert hatte. Hernach fiel es mir – auch angesichts der hochsommerlichen Temperaturen – schwer, den ganzen Heimweg zu pedalieren. Aber die 12km vom Landgasthof bis Schmölln, wo am zeitigen Abend ein Zug nach Connewitz via Altenburg verkehrt, habe ich dennoch geschafft. Und auf dem lauschigen Sprottetalradweg wurden Speis und Trank wenigstens ansatzweise verstoffwechselt. Insgesamt wieder eine kulturell wertvolle Ausfahrt. In einem Mai der nächsten Jahre muss ich dort unbedingt noch einmal hinradeln, denn der Schlosspark steht herrlich voller großer Rhododendronbüsche. Sicher eine Farbenpracht. Dafür gibts hier den größeren Teil der Ansichten “nur“ in schwarz/weiß.

Logbuch, August: Radhosen vom Reissbrett: TAILOR MADE CYCLE WEAR by Adler-Design

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Manufaktur

Sitz der Fa. TAILOR MADE CYCLE WEAR in der Leipziger Stephanstraße

Endlich die Rettung für alle, die auch die Nase voll haben von den knallbunten „Profi“-Radhosen. Jeder hat solche Dinger noch in den Schubladen: 0815-Hosen im 0815-Schnitt mit tausend Werbebotschaften und das ganze auch noch in einer miesen Qualität. 10mal gewaschen, da verliert das Lycra schon seine Elastizität. Und dann die Sitzpads! Es gibt Hosen, da kann man auch getrost ein Mousepad einnähen – das unterscheidet sich dann kaum vom angepriesenen „superergonomischen“ Hoseneinsatz. Ja, es gibt Ausnahmen… Ja, es gibt Hosen, die sitzen und sitzen sich gut. Aber was es bisher noch nicht gab, sind maßgeschneiderte (!) Radhosen. Und die entstehen quasi um die Ecke – nicht irgendwo in Fernost zusammengeschustert, sondern sie entstehen hier in Leipzig. Die Fa. TAILOR MADE CYCLE WEAR schließt die bisher offene Marktlücke und lässt in der Stephanstraße 10 die Nadel durch hochwertige Stoffe tremolieren. Stoffe, die sich der Auftraggeber selber aussuchen kann: unterschiedliche Fabrikate und Ausführungen, von einer leichten bis zu einer kompakteren, festeren Qualität ist alles wählbar. Auch die Wahl der Beinlängen (Sommer, Winter, Herbst und alles was dazwischen liegt) und natürlich das Design der Einsätze bleibt die Wahl des Kunden. Ebenso variabel die Ausführungen mit oder ohne Träger und mit verschiedenen Trägereinsätzen, hoch- oder tiefgeschnitten. Aktuell wird noch an den Nullserien gearbeitet, aber schon im reifen Herbst soll es möglich sein, dass via Web per Konfigurator, jeder seine individuelle Hose bestellen kann. Eine Hose teste ich gerade im Dauereinsatz auf kürzeren und längeren Touren, während eine andere Hose aus der Nullserie bereits auf dem Tempel, mit dem Hosenträger Martin G., einen ersten Sieg einfuhr.

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Martin Götze gewinnt auf der Leipziger Alfred-Rosch-Kampfbahn mit einer TAILOR MADE-Hose

Logbuch, 1.August: ELBTAL-Giro

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Sonnabend,1. August, 8:00 Uhr am ehem. sowjetischen Pavillon: Die BSG trifft sich zu einem kleinen Ausflug ins Elbtal an einen  jener „111 Orte in Sachsen die man gesehen haben muss“ (Oliver SElbtal_Giro061chröter, Emons Verlag, 2012)  Dort liest man, dass die Landschaft aus sanften Weinbergen, saftiger Natur und der endlos dahinrauschenden Elbe einer Wahrnehmungsexplosion gleich kommt, die besonders emotionale Gemüter mit Sicherheit zu Tränen rührt. Na, das scheint mir etwas übertrieben, obgleich ich gestehen muss: es ist wirklich eine atemberaubend schöne Gegend, dieses kleinste deutsche Weinanbaugebiet mit seinen Weindörfern Diesbar-Seußlitz, Hirschstein, Diera-Zehren oder Karpfenschänke (tatsächlich ein Ort!) Zurück zu unserer Ausfahrt, die auf der Alten Messe bei zunächst lausigen 13°C startet. Wir pedalieren als Quintett gegen eine leichte bis mäßige Brise frischen Ostwind und erreichen über Trebsen via Mutzschen nach 66km Mügeln und einen Bäcker im 0815 Gewerbegebiet. Aber egal, der Bohnenkaffee schmeckt und ein zweites Frühstück kommt wie gerufen. Wir sind schließlich zeitig aufgestanden. Dann Elbtal_Giro044gehts weiter durchs lauschige Jahna-Tal. Zwischen Niederlützschera und Wutzschwitz rauscht eine  einladende Schänke namens „Kastanie“ vorbei, die später mal besucht werden muss. Dann in der „Pflege“ hoch nach „Terence Hill Town“ Lommatzsch. Der Leser erinnert sich? Hinter Lommatzsch endlich die rauschende Abfahrt zur Elbe. Viele Siedlungen fliegen vorbei, fast alle mit einem zungenbbrecherischen „…tzsch…“ im Ortsnamen. Unten angekommen gehts auf dem Elberadweg weiter bis zur Brücke in Meißen. 100km sind abgespult. Dort ein malerischer Blick auf die Albrechtsburg! Die Elbe wird gequert, nun schiebt uns der Wind die verbleibenden 115km vor sich her. Jetzt wird es richtig kitschig: Rechts die Weinhänge, dazwischen immer mal eine Felsformation oder ein Stück Flussaue  zwischen denen sich ein schmales Asphaltband windet, flankiert vom Elbaradweg flussabwärts. In immer kürzerer Taktung erscheinen die Weinschänken mit ihren schattigen Freisitzen und Lauben. Wir unterbrechen die Ausfahrt am Kilometer 114 Elbtal_Giro073in den „Seußlitzer Weinstuben“. Es wird ein Schoppen Weißburgunder vom Weingut Lehmann genommen, dazu wahlweise Speckkuchen oder Omelett mit frischen Pfifferlingen. Nach einstündiger Pause, abgeschlossen mit Bohnenkaffee und einem Stück hausgemachter „Elbwelle“ borden die Energiedepots über und eine forscher Heimfahrt ist angesagt. Zunächst geht es bei Riesa (Stahl, Nudeln, Streichhölzer) wieder auf die andere Elbseite und dann mit einem westwärtigen Knick hinter Strehla über Sahlassan in die Dahlener Heide. Kurzer letzter Boxenstopp im Waldbad Schmannewitz, eine der letzten Freiluft-Badestätten „Made in GDR“. Nur noch hier zu bestaunen: ein originaler DDR-Zeitungskiosk. Leider nicht mit „Wochenpost“, „Neues Deutschland“, „Bummi“, „Atze“, „Frösi“, „NBI“, „Mosaik“ oder „Zeit im Bild“ bestückt, sondern zur schnöden Rumpelkammer degradiert. Ohne Willi Schwabe!                                                                           ElefantenrundeKnappe zwei Stunden später rollen wir, nachdem noch ein kurzer Gruppenfoto-Stopp am Kührener Elefanten notwendig wurde und ganz final am legendären Erdmannshainer Bier- und Brauseautomaten ein Radler in den Ausgabeschacht plumpste, wieder in L.E. ein. Alle Bilder von unterwegs gibts hier. Die Strecke da.

Logbuch, 2. Juni: Im Westen nichts Neues

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imageDie Dörfer dösen vor sich hin. Der Blick schweift über offenes Land. Die Gasthöfe sind verschlossen oder verlassen. Auf den Straßen und Wegen ist kaum Verkehr. Das Terrain ist selten hügelig. Der Wind bläst fast immer aus West. Der Monarchenhügel (immer gut für ein Gruppenfoto!) grüßt kurz vor Großgörschen. Die Dichte der Denkmäler, die an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnern nimmt zu. In der Großgörschener Ortsmitte ist der Tod des Prinzen zu Hessen-Homburg omnipräsent. Der Dorfkrug gegenüber hat Dienstags zu. Das Peloton der Radsportgruppe Roter Stern, 18:00 Uhr am Fischladen in Connewitz gestartet, hat die Windscheide erreicht und läßt sich zügig nach hause schieben. Doch halt! Am OE Kitzen gibt es noch die LPG-Tanke mit Mini-Kaufhalle. Die fünzehn Velozipisten und eine Velozipistin (!) stürmen den Laden. Aufhopfung und relaxed in der Abendsonne hinter dem Zweckbau ein Stützpils! Das ist Radsport in seiner schönsten Form! Dann weiter. Hurtig, mit einigen Zwischen- und einem finalen Sprint wird der Biergarten hinterm „Waldfrieden“ erobert. imageAm Stammtisch, der offenbar immer enger wird, weil die Zahl der Radsport-Dienstag-Ritter genauso schnell wächst wie die Stadt, geben sich Stefan und Co. alle Mühe den Durst zu löschen. Das neue Trikotdesign wird diskutiert und die nächsten Aktionen werden besprochen. Fortsetzung nächsten Dienstag: 18:00 Uhr am Fischladen!

 Alle Pictures hier!